Der Finanzvertrieb AWD hat im zweitem Halbjahr 2011 ein nur schmales Umsatzplus erwirtschaftet. Grund sind nach Angaben der Hannoveraner vor allem die Schuldenkrise im Euroraum und die Unsicherheiten in den USA. Beim Ergebnis konnte die Swiss-Life-Tochter indes ordentlich zulegen.
Im ersten Halbjahr 2011 erwirtschaftete das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 265,5 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem mageren Plus von einem Prozent. Aufgrund der Schuldenkrise bestehe weiterhin eine Zurückhaltung gegenüber langfristigen Anlagen, so AWD.
Im deutschen Heimatmarkt, der 64 Prozent zum Gesamtumsatz beiträgt, konnten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent auf 170,1 Millionen Euro gesteigert werden. Die größeren Zuwächse verbuchte allerdings Großbritannien mit einem Plus von knapp 9,5 Prozent auf 25,4 Millionen Euro. Die Märkte Österreich/Zentral- und Osteuropa mit einem Umsatz von 34,8 Millionen Euro sowie die Schweiz mit Erlösen von 35,2 Millionen Euro, mussten indes Umsatzrückgänge von rund vier Prozent hinnehmen.
Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) beträgt für das erste Halbjahr 21,8 Millionen Euro und liegt rund sieben Prozent über dem Vorjahreswert. Dazu habe nach Unternehmensangaben auch der eingeschlagene Sparkurs beigetragen. Die Senkung der Fixkosten schlage an und trage auch mittelfristig zur Profitabilität bei.
Die Berateranzahl geht indes weiterhin zurück. Nachdem Ende des ersten Quartals des laufenden Geschäftsjahres 5.198 Vertriebler bei AWD angeschlossen waren, sind es zum Halbjahr nur noch 5.086. Das Unternehmen begründet den Rückgang mit der „Konsolidierung des Marktes“. Bei der Bewerberauswahl- und ausbildung gelten „weiter erhöhte Anforderungen“, so AWD. Das dämpfe zwar temporär die Beraterentwicklung, erhöhe jedoch gleichzeitig die Produktivität der einzelnen Berater. Zur Kundenentwicklung machte AWD indes keine Angaben.
Vorstandschef Manfred Behrens zeigte sich mit Blick auf die „weiterhin schwelenden Unsicherheit im Euroraum, der anhaltenden Finanzmarktkrise und neuer Inflationssorgen“ mit dem ersten Halbjahr zufrieden. Außerdem habe man mit der „insgesamt guten Fortsetzung der Entwicklung im ersten Halbjahr 2011 die Basis für eine solide Profitabilität gelegt“.
Künftig werde der Fokus noch stärker auf die Produktivität der Berater gelegt, „um so eine nachhaltige Basis für die Nutzung der langfristigen Chancen als Altersvorsorge und Absicherungsexperte am Finanzdienstleistungsmarkt weiter auszubauen.“ (ks)
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