Kritiker der Honorarberatung begegnen der Branche immer wieder mit dem ein und selben Argument: Die eher überschaubare Anzahl von provisionsfreien Produkten würde keine wirklich unabhängige Beratung zulassen. Hierbei handelt es sich um Denkfehler – Honorarberater haben sogar Zugriff auf mehr Produkte als die klassischen Provisionsvermittler.
Kolumne von Patrick Greiner, The Finance-Guard
Im klassischen Finanzvertrieb ist es wichtig, dass der Berater seinen Kunden eine Vielzahl von Produkten anbieten kann. Keine Frage: Verkauft wird in diesem Segment überwiegend mit dem Ziel, möglichst jeden Interessenten für sich zu gewinnen. Und per Produktvermittlung natürlich auch direkt als Kunde an sich zu binden.
Doch unabhängig der Vielzahl jeweiliger Produktlösungen und ihrer damit verbundenen Anbieter: Was hat eine hohe Anzahl von Provisionsprodukten mit der eigentlichen Tätigkeit eines Honorarberaters zu tun? Die Antwort ist recht einfach: Nichts!
Beratung ohne Vermittlung
Im Gegensatz zur Provisionsberatung, bei dem der Berater nur bei erfolgreicher Vermittlung eine Vergütung erhält, muss Honorarberatung nicht zwingend in einer Produktvermittlung enden. Ein entsprechend zuvor vereinbartes Honorar wird in der Regel auch dann fällig, wenn die Vermittlung von Produkten trotz Beratung ausbleibt.
Der Honorarberater kann auf Kundenwunsch bei entsprechenden Produktinvestitionen per Empfehlung behilflich sein – er muss es aber nicht zwingend, um seinen Vergütungsanspruch gerecht zu werden. Honorarberater werden in erster Linie für die Erstellung eines Finanzkonzepts vergütet, inklusive der Offenlegung von Insider-Wissen und der Darstellung des Provisions – und Gebührensystems innerhalb der Finanzbranche.
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Ebenso erhält der Honorarberater seine Vergütung für die Darstellung, wie Kunden das Provisions- und Gebührenmodell der Finanzbranche zu ihrem eigenen, finanziellen Vorteil nahezu komplett ausschalten können.
Seite zwei: Honorarberater haben die freie Wahl