Die Versicherungsbranche setzt hohe Erwartungen an das Geschäft mit Invaliditätsversicherungen. Die Versicherer rüsten auf und setzen dabei unterschiedliche Akzente. Während die Einen bestehende Berufsunfähigkeitstarife optimieren, kreieren Andere alternative Formen der Arbeitskraftabsicherung.
Michael Franke, Geschäftsführer des Analysehauses Franke und Bornberg, warnt schon seit einiger Zeit davor, die BU zum „Maß aller Dinge“ zu erheben.
Es mache wenig Sinn, so Franke, alle Produkte zur Arbeitskraftsicherung nur an der BU zu messen. „Wenn Sie ein Auto kaufen, vergleichen Sie es auch nicht ständig mit Luxusautos, die weit außerhalb Ihres Budgets liegen.“
Die BU sei für mindestens 50 Prozent der Erwerbstätigen „unerreichbar“ geworden. Der Analyst fordert, dass andere Lösungen hermüssten, sonst verliere die Branche eine ihrer Kernkompetenzen.
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„Seit über 20 Jahren ein reines ‚BU-Land‘“
Allerdings gibt Franke zu bedenken, dass sich der Markt noch an neue Produkte gewöhnen müsse, „denn immerhin waren wir über 20 Jahre ein reines ‚BU-Land‘“. Man brauche daher „Stehvermögen“ und dürfe „keine unrealistischen Erwartungen hegen“.
Die Chance, die Arbeitskraft überhaupt zu versichern, werde am Ende für den Schub in der Branche sorgen. Darauf hofft auch Dr. Markus Leibundgut, CEO von Swiss Life Deutschland und Mitglied der Konzernleitung der Swiss-Life-Gruppe.
Seite zwei: Hohe Erwartungen an Invaliditätsversicherungen