Die europäische Versicherungswirtschaft konnte ihre Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung in 2013 um 3,1 Prozent auf 667 Milliarden Euro steigern. Das Wachstum schwankt dabei laut europäischem Versicherungsverband Insurance Europe beträchtlich – während Portugal ein Plus von über einem Drittel verzeichnete, brach der belgische Markt um ein Viertel ein.
Den stärksten Zuwachs von allen 32 untersuchten Ländern verzeichnete Portugal (PT) mit 33,5 Prozent (siehe Grafik), nach zwei zuvor rückläufigen Jahren. Auch in der Türkei (TR) und Italien (IT) erzielten die Lebensversicherer binnen eines Jahres hohe Wachstumsraten von über 20 Prozent.
Deutscher Markt wächst dank Einmalbeitragsgeschäft um vier Prozent
In Deutschland lag das Wachstum mit 4,0 Prozent leicht über dem Marktdurchschnitt. Als Wachstumstreiber erwies sich dabei das Einmalbeitragsgeschäft (plus 14,2 Prozent). Die alternde Gesellschaft in Deutschland sei hierfür der Grund, so Insurance Europe. So würden jüngere Generationen eher laufende Prämienzahlungen bevorzugen. Zudem verweist der Verband auf die mit 3,32 Prozent niedrigste Storno-Rate seit über 20 Jahren in Deutschland.
Rückläufige Entwicklung in Großbritannien und den Benelux-Ländern
Eine rückläufige Entwicklung verzeichneten die Lebensversicherer unter anderem in Großbritannien (GB, minus 2,4 Prozent), den Niederlanden (NL, minus 3,8 Prozent), Belgien (minus 22,9 Prozent) sowie Schlusslicht Liechtenstein (minus 25 Prozent).
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Steuererhöhung verhagelt belgischen Lebensversicherern das Neugeschäft
Insurance Europe erklärt die großen Wachstumsunterschiede in Europa insbesondere mit rechtlichen und steuerlichen Besonderheiten in den Ländern. So sei der drastische Rückgang etwa in Belgien damit zu begründen, dass Lebensversicherungsprämien seit 1. Januar 2013 mit zwei Prozent statt zuvor 1,1 Prozent besteuert werden.
Auf die Lebensversicherung entfallen 60 Prozent aller verdienten Versicherungsprämien in Europa. Deutschland bildet zusammen mit Großbritannien, Frankreich – das mit 4,8 Prozent leicht über dem deutschen Wachstum lag – sowie Italien die vier größten Versicherungsmärkte in Europa – hier sammelten die Gesellschaften in 2013 rund 70 Prozent aller Leben-Prämien ein. (lk)
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