Wurde die BU „überoptimiert“, Herr Banerjee?

Menschen, denen eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zu teuer ist, müssen den vermeintlichen „Königsweg“ verlassen und sich einen Einkommensschutz abseits der BU suchen. Im Interview erklärt Amar Banerjee, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter der Versicherungsproduktion von Swiss Life Deutschland, warum es ihn freut, dass BU-Alternativen „endlich ernst genommen“ werden.

Amar Banerjee, Swiss Life Deutschland: „Zweifelsohne wird die Beratung durch das erweiterte Produktangebot im Bereich der Arbeitskraftabsicherung komplexer.”

Nur etwa jeder vierte Bundesbürger verfügt über eine private Berufsunfähigkeitsversicherung. Das liegt auch daran, dass viele Erwerbstätige keine Aussicht auf einen bezahlbaren Vertrag haben. Hat die Versicherungswirtschaft die BU „überoptimiert“?

Banerjee: Es wäre zu einfach, die Ursache ausschließlich bei der Versicherungswirtschaft zu suchen. Vielmehr haben alle Marktteilnehmer, so etwa auch Verbraucherschützer, Rating-Agenturen und auch die Politik, dazu beigetragen, die Messlatte bei den Bedingungen immer höher zu legen. Somit war es absehbar, dass viele Zielgruppen vom BU-Angebot enttäuscht sein mussten. Es ist einfach unmöglich, für jede Berufsgruppe mit unterschiedlichsten Gesundheitsvoraussetzungen die gleichen Top-Versicherungsbedingungen und Top-Prämien anzubieten.

Darum hat auch bei allen Marktteilnehmern inzwischen ein Umdenken eingesetzt: Die Berufsunfähigkeitsversicherung bleibt zwar der Königsweg, aber die Alternativen dazu werden endlich ernst genommen. So steht in der Beratung zum Thema Arbeitskraftabsicherung jetzt die Frage im Vordergrund, welcher Versicherungsschutz am besten zum Kunden und seinen individuellen beruflichen, finanziellen und gesundheitlichen Verhältnissen passt. Wir von Swiss Life haben die passende Antwort bereits gefunden. So sind wir seit dem 1. Oktober 2015 Komplettanbieterin für Arbeitskraftabsicherung und bieten insgesamt sechs individuelle Lösungen an: die Berufsunfähigkeitsversicherung, den Swiss Life Vitalschutz zur Absicherung von Grundfähigkeiten, den SLP-Existenzschutz als Multi-Risk-Produkt und spezielle Branchenlösungen.

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BU-Alternativen wie Erwerbsunfähigkeitsschutz (EU), Dread Disease-, Grundfähigkeits- sowie Multi-Risk-Tarife gewinnen laut dem Analysehaus Franke und Bornberg zunehmend an Bedeutung. Dadurch würden zwar die Vermittlungschancen dieser Produkte steigen, zugleich gehe dies aber mit einer steigenden Komplexität und Verantwortung in der Beratung einher, so Franke und Bornberg. Wie geht Swiss Life mit dieser Herausforderung um?

Zweifelsohne wird die Beratung durch das erweiterte Produktangebot im Bereich der Arbeitskraftabsicherung komplexer. Neben den Herausforderungen sollten aber auch die Chancen aufgezeigt werden. Alternative Arbeitskraftabsicherungsprodukte können helfen, die Ertragssituation eines Vermittlerbetriebs zu verbessern und ganz neue Zielgruppen zu erschließen, für die es nun eine echte Perspektive gibt. Um die zunehmende Komplexität zu bewältigen, haben wir gemeinsam mit Franke und Bornberg ein spezielles Beratungstool entwickelt, den AKS-Navigator. Diese Software optimiert die Kundenberatung, indem sie die Leistungsunterschiede bei den Produktkonzepten detailliert auflistet. Welches Produkt passt zu welchem Kunden? Welche Produktkombinationen sind möglich? Der AKS-Navigator liefert die Antworten. Als weiteres Highlight haben wir mit vers.diagnose zudem eine Voranfrage-Plattform integriert, die eine blitzschnelle Risikoprüfung ermöglicht. Damit bieten wir unseren Maklern und Vertriebspartnern eine echte Arbeitserleichterung, selbstverständlich inklusive Antrags- und Angebotserstellung und automatisierter rechtssicherer Dokumentation.

Seite zwei: „Vollwertige Lösungen für Busfahrer, Gerüstbauer, Künstler oder Profisportler“

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