Gut zwei Drittel der Befragten geben der Studie zufolge an, ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung als „ideale Form der Alterssicherung“ zu sehen. Das Eigenheim wird demnach inzwischen auch als rentabelste und sicherste Form der privaten Vorsorge wahrgenommen.
Andere Anlagen wie etwa Lebensversicherungen haben demnach dagegen, insbesondere durch die Niedrigzinsphase, stark an Ansehen verloren. Nur elf Prozent der Deutschen halten eine Lebensversicherung mit Kapitalauszahlung noch für „besonders rentabel“.
Entsprechend planen der Studie zufolge nur noch fünf Prozent der befragten Berufstätigen eine klassische Lebensversicherung mit Kapitalauszahlung abzuschließen. Und auch für eine private Riester-Rente interessieren sich demnach nur noch neun Prozent der Berufstätigen, die ihre Altersvorsorge ausbauen wollen.
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Verbreitete Angst vor Altersarmut
Sorgen um das Auskommen im Alter sind laut der Studie in breiten Bevölkerungskreisen präsent. So glauben demnach mehr als drei Viertel aller Deutschen, dass heute schon viele Menschen von Armut im Alter betroffen sind. Noch mehr, nämlich 89 Prozent, sehen Altersarmut künftig weiter zunehmen, so die Studie.
Mit einer Drei-Viertel-Mehrheit werde daher von der Politik gefordert, hier gegenzusteuern. Und zwei von drei Deutschen halten es zudem für falsch, die Rentenbeiträge, trotz der aktuellen Überschüsse in der Rentenkasse, zu kürzen, so die Studie.
Rund die Hälfte aller Berufstätigen sehe sich heute zum Thema Altersvorsorge „ausreichend informiert“. 2003 waren es der Studie zufolge genauso viele. Seither sei aber das Interesse an Informationen zur Altersvorsorge stark gesunken. Insbesondere bei jungen Berufstätigen unter 30 Jahren, von denen demnach heute ein Drittel weniger als vor zehn Jahren an solchen Informationen interessiert ist.
Resignation in Ostdeutschland
Laut der Studie haben sich mehr als vier von zehn Berufstätigen noch nie fachkundig zum Thema bei einem Finanz-, Steuer, Bank- oder Versicherungsberater beraten lassen.
Prekär zeigt sich die Lage der Studie zufolge in Ostdeutschland. Mehr als jeder vierte Berufstätige glaube dort schon, sich im Alter aus eigenen Mitteln nicht finanzieren zu können. Das seien zwei Drittel mehr als etwa vor fünf Jahren und doppelt so viele, wie aktuell in Westdeutschland.
Doch obwohl sich demnach deutlich mehr im Osten unzureichend über Vorsorgemöglichkeiten informiert fühlen als im Westen, ist das Interesse an mehr Informationen zum Thema hier inzwischen noch geringer als im Westen. Vor zehn Jahren war das der Studie zufolge noch umgekehrt. (jb)
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