Die Studie zeichne somit ein widersprüchliches Bild der 30- bis 59-Jährigen: Sie würden „die Gratifikationen des digitalen Wandels“ immer stärker annehmen, „misstrauen jedoch generell der Entwicklung“. Das zwiespältige Verhältnis der Befragten zum Thema Digitalisierung sollte laut GDV-Präsident Erdland Ansporn sein, mehr für Sicherheit und Vertrauen im Netz zu tun: „Das Nutzen von Daten ist per se nichts Schlechtes – wenn die Menschen darauf vertrauen können, dass mit ihren Daten verantwortungsvoll umgegangen wird. Deshalb hat sich die Versicherungswirtschaft in den vergangenen Jahren aktiv für bundesweite Sicherheitsstandards im Internet eingesetzt.“
Auswirkungen des demografischen Wandels auf das persönliche Umfeld wird bezweifelt
Den zweitgrößten „Motor“ für gesellschaftliche Veränderungen sehe die Generation Mitte in der zunehmenden Alterung der Gesellschaft, berichten die Studienmacher weiter. 68 Prozent der Befragten glauben laut der Studie, dass sich das Land durch mehr ältere und immer weniger jüngere Menschen stark verändern werde. „In ihrem eigenen Alltag erwarten die meisten aber kaum Konsequenzen und sind zumindest zurzeit unbesorgt“, sagte Allensbach-Managerin Köcher. Nur 36 Prozent der Befragten glauben demnach, dass der demografische Wandel starke Auswirkungen auf das persönliche Umfeld haben werde.
Erdland: Zögerlichkeit bei Altersvorsorge „klare Folge des gegenwärtigen Nichtstuns der Politik“
Aus Sicht des GDV-Präsidenten fehle die Bereitschaft der Generation Mitte, aus dem Problembewusstsein Konsequenzen zu ziehen. „Diese Zögerlichkeit bei der Altersvorsorge ist aus unserer Sicht auch klar Folge des gegenwärtigen Nichtstuns der Politik im Bereich Eigenvorsorge“, kritisierte Erdland. (lk)
Foto: Shutterstock