Nun, da der erste Zinsschritt hinter uns liegt, können sich die Märkte auf das Jahr 2016 konzentrieren. Wir rechnen mit zwei weiteren Zinserhöhungen der amerikanischen Notenbank. Allerdings wird es wieder spannender, die Fed zu beobachten, als noch in den vergangenen Jahren. Die Fed hat zwei Hebel für ihre Geldpolitik: Die Fed Funds Rate, also den Leitzins, und die Geschwindigkeit, mit der sie ihre Politik in Bezug auf die Reinvestitionen der Rückflüsse aus auslaufenden Anleihen ändert. Der echte Test für die Fed kommt jedoch erst 2016: Denn sie wird weiterhin ihre Entscheidungen auf Basis makro-ökonomischer Daten fällen, die aller Voraussicht nach weiterhin nur moderates Wachstum zeigen werden. Deshalb werden Investoren vor jeder FOMC Sitzung rätseln müssen, ob dieser wieder eine Zinserhöhung folgen wird.
Fed betritt Neuland
Die Fed betritt mit ihren Zinsschritt ganz klar Neuland: Noch nie hat sich eine US-Notenbank auf den Weg in einen Zinserhöhungszyklus gemacht, wenn die Raten für das Wirtschaftswachstums so niedrig waren und die eigene Bilanz so aufgeblasen. Die Tatsache, dass die Rücklagen von Finanzinstituten bei der Zentralbank seit 2007 von 15 Milliarden auf 2,5 Billionen Dollar angestiegen sind, macht den Weg für die Fed nicht einfacher. Wir erwarten aber nicht, dass die Fed ihre Bilanz zurückfahren wird, bevor sie nicht noch einige Zinsschritte gegangen ist.
Langsamer Erhöhungszyklus
Dass die Fed ihren Zinserhöhungszyklus startet, so kurz nachdem die EZB ihre Geldpolitik noch weiter gelockert hat, unterstreicht unseren positiven Ausblick für den US-Dollar, von dem wir glauben, dass er im kommenden Jahr die Parität zum Euro erreichen und auch unterschreiten wird. Basierend darauf, dass wir nur mit einen langsamen Erhöhungszyklus rechnen, erwarten wir einen nur moderaten Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen im Jahr 2016 und keinen Abverkauf.
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