Die Geldschwemme ist neben schuldenfinanzierten Konjunkturspritzen tragender Pfeiler der „Abenomics“ genannten Wirtschaftspolitik von Ministerpräsident Shinzo Abe. Daneben hatte Abe auch Strukturreformen zugesagt – doch gerade daran mangelt es nach Meinung von Ökonomen. Das Problem sei nicht, dass die Banken nicht willens seien, Kredite zu vergeben, meinte Martin Schulz, Ökonom beim Fujitsu Research Institute. Vielmehr sähen Firmen keinen Grund, stärker zu investieren und dafür Darlehen aufzunehmen. Daran änderten auch Negativzinsen nichts.
Kaum Änderung bei Kreditvergabe erwartet
Experten der Landesbank Baden-Württemberg schätzten dies ähnlich ein: „Es ist kaum zu erkennen, dass japanische Banken ihre Kreditvergabe wegen einer minimalen Zinsänderung ausweiten werden.“ Derweil hat die BoJ ihre Wachstumsprognose für das noch bis zum 31. März 2016 laufende Steuerjahr auf 1,1 Prozent von zuvor 1,2 Prozent abgesenkt. Im folgenden Jahr dürfte die Wirtschaft nach Einschätzung der Notenbanker dann um 1,5 Prozent statt 1,4 Prozent wachsen. Die japanische Industrieproduktion fiel im Dezember erneut stärker als erwartet: Sie sank um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Quelle: dpa-AFX
Foto: Shutterstock