„Über die Konsequenzen aufklären“

Konservativen Schätzungen zufolge könnte es bis 2030 3,5 Millionen Pflegebedürftige geben. Schaut man auf den Vertrieb der Pflegezusatzversicherung, scheinen viele Menschen das Pflegerisiko nach wie vor auszublenden. Was sind die Gründe?

Gelsdorf: Für viele Menschen ist Pflegebedürftigkeit ein Tabu-Thema, über das sie mit ihren Familien und Freunden nicht sprechen. Wer möchte sich schon vorstellen, im Alter auf Hilfe angewiesen zu sein oder in jungen Jahren durch einen Unfall die Selbstbestimmung zu verlieren? Das sind Szenarien, mit denen man sich nicht gern auseinandersetzen möchte.

Wie lassen sich Kunden im Beratungsgespräch eher für den Abschluss einer Pflegeversicherung begeistern und wie unterstützt die Württembergische ihre Makler diesbezüglich?

Gelsdorf: Bei einem solch sensiblen Thema ist eine ehrliche Aufklärung über die Konsequenzen wichtig. Einen Einstieg bietet das Thema Vollmachten. Viele Menschen haben sich noch nicht damit befasst, wer für sie Entscheidungen trifft, falls sie selbst einmal dazu nicht mehr in der Lage sind. Auch über die Konsequenzen einer Pflegebedürftigkeit muss gesprochen werden: Welche finanziellen Folgen können sich ergeben? Wo möchte ich gepflegt werden und kann ich mir das leisten? Zum einen können die Kunden durch den Abschluss einer Pflegeversicherung dafür Sorge tragen, dass sie im Pflegefall wunschgemäß gepflegt werden können – ob zu Hause oder in einem Pflegeheim. Zum anderen gibt es auch den Aspekt der Verantwortung den eigenen Partnern und Kindern gegenüber. Denn wer nicht selbst für den Pflegefall vorsorgt, überträgt die finanzielle Belastung unter Umständen auf seine Familie. Bei der Beratung zum Thema Pflege unterstützen wir unsere Partner mit Ansprachekonzepten, Unterlagen und Vergleichen.

Lesen Sie in Kürze den zweiten Teil des Interviews mit Dr. Gerd Sautter und Rainer Gelsdorf. Darin geht es um das Pflege-Deckungskonzept der Württembergischen und die Frage, wie es um die Dynamisierung von Pflege-Tarifen im Markt bestellt ist. 

Interview: Lorenz Klein

Foto: W&W

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