Ende 2015 hatte Ergo hohe Schäden durch die Überschwemmungen in Großbritannien zu schultern. Auch deshalb reichten die Prämieneinnahmen im Auslandsgeschäft nicht aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb im Gesamtjahr zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote stieg auf 104,7 Prozent und lag damit über der kritischen 100-Prozent-Marke. In Deutschland blieb sie mit 97,9 Prozent darunter, in der Rückversicherung mit 89,7 Prozent noch deutlicher.
Preise sinken weiter
Den seit Jahren anhaltenden Preisdruck im Rückversicherungsgeschäft verkrafteten die Münchner damit gut. Bei der Vertragserneuerung im Schaden- und Unfall-Geschäft zum Jahreswechsel lieferten die geringen Großschäden den Kunden allerdings erneut Argumente für niedrigere Preise. Im Schnitt musste die Munich Re den Angaben zufolge einen Preisrückgang von 1,0 Prozent hinnehmen. Dennoch baute sie ihr Geschäftsvolumen um 0,7 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro aus. Die kleinere Konkurrentin Hannover Rück kappte ihr Volumen hingegen leicht.
Die Erneuerungsrunde zum 1. Januar ist die wichtigste im Schaden- und Unfallgeschäft. Bei der Munich Re stand dabei gut die Hälfte der Verträge in dem Segment zur Neuverhandlung an. Bei den Erneuerungen im April und Juli dürfte sich das Marktumfeld nicht wesentlich verändern, schätzt Rückversicherungsvorstand Torsten Jeworrek. (dpa-AFX)
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