Vielen Versicherern gelingt in dieser Frage auch der totale Rhetorikspreitz: auf der einen Seite hört man: totaler Hype, Überschätzung des Themas, Selbstüberschätzung derjenigen, die daran arbeiten, kleine Schritte reichen, Gefahren von Google bis Fintechs im Grunde abgewehrt oder als Courtageschnorrer eingeordnet. Pfeifen im Wald. Auf der anderen Seite hört man aus derselben Quelle, dass man Startups aus der Szene gekauft habe oder vorhabe, dies zu tun oder dass man einen Mitarbeiter im Hause identifiziert habe als CLO. Ach ja: Chief Lab Officer.
Ein bisschen Disruption täte der Branche schon gut
Einen Vergleich zu anderen Branchen wird selten gehört. Schon klar, weshalb. Ein bisschen Disruption (ein Disruptchen) täte der Branche schon gut. Allerdings, die Herausforderung ist die Upfront-Investition. Einige Versicherer haben ja schon immense Beträge in die Presse gepustet, die für die Digitalisierung reserviert sein sollen. Jedenfalls hat man damit erst einmal die Presse. Konkret ist noch nicht viel zu sehen.
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Herausforderung Zinsumfeld? Wollen wir eigentlich nicht mehr hören.
Herausforderung Zinsumfeld? Ja, aber das hatten wir ja schon. Wollen wir eigentlich nicht mehr hören. Lassen Sie uns einfach festhalten, dass die Luft mit jedem Tag dünner wird für das Bedienen der Garantien. Korrespondierend erhöht sich der Druck der Zinszusatzreserve permanent. Aber wie gesagt, dieser Ball ist schon länger in der Luft.
Die Herausforderung ist, Gläubige zu finden, die beten können für einen Zinsaufschwung – aber bitte nicht zu rabiat nach oben, denn dann lauert schon wieder eine Gefahr. Bis dahin werden neue Investitionsfelder entdeckt, zum Beispiel Infrastrukturprojekte.
Seite drei: Institution Finanzmarktwächter muss sich erst einmal selbst bestätigen