BSI-Summit: Wo bleiben die Publikumsfonds?

Nun zählen zu den BSI-Mitgliedern weiterhin auch inhaber-geführte Unternehmen wie BVT, Flex Fonds, Hahn, ILG und ZBI. Aber ihr Anteil ist gesunken und der BSI-Vorstand wird dominiert von großen Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGen) mit institutionellem Schwerpunkt und/oder Hintergrund.

Doch auch die großen Häuser können wenig Interesse daran haben, dass der BSI zu einem elitären Club weniger Großanbieter wird, auch wenn manchem aus dieser Mitgliedergruppe eine solche Vorstellung vielleicht ganz recht zu sein scheint.

Schließlich dürfte die Wahrnehmung des Verbands in der Öffentlichkeit und vor allem sein Einfluss in der Politik und bei der Finanzaufsicht maßgeblich davon abhängen, inwieweit er den für Privatanleger relevanten Teil der Branche vertritt.

Publikumsgeschäft wesentliches Standbein

Auch ist das Publikumsgeschäft für die meisten Unternehmen der Branche – auch der BSI-Mitglieder – weiterhin das oder ein wesentliches Standbein. So forderte Anselm Gehling, CEO von Dr. Peters, in dem von Cash. geleiteten Panel auf dem Summit, der BSI müsse eine breite Image-Kampagne für geschlossene AIF starten, „wenn dieser Verband eine Zukunft haben will“.

Die Online-Plattform ist insofern ein Schritt in die richtige Richtung. Auch in Hinblick auf die Mitgliederbasis konnte der Verband unlängst einen Erfolg verbuchen: Hansa Invest ist nun BSI-Vollmitglied. Das Unternehmen zählt als Tochtergesellschaft der Signal-Iduna-Gruppe zwar zu den institutionellen Anbietern, es bringt als Service-KVG aber auch Publikums-AIF von bislang immerhin vier mittelständischen Initiatoren ein.

So bleibt zu hoffen, dass das Publikumsgeschäft beim BSI bald wieder einen höheren Stellenwert erhält. Denn es ist sowohl dem Markt der Sachwertanlagen insgesamt als auch dem Verband zu wünschen, dass er auch den BSI-Summit 2017 als „Branchenverband“ bestreiten kann.

Stefan Löwer ist Chefanalyst von G.U.B. Analyse und beobachtet den Markt der Sachwert-Emissionen als Cash.-Redakteur und G.U.B.-Analyst insgesamt schon seit 25 Jahren. G.U.B. Analyse gehört wie Cash. zu der Cash.Medien AG.

Foto: Florian Sonntag

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