Schließlich mussten die Anleger auch bei dem Deutsche-Bank-Fonds, obwohl er erstmals als geschlossene Investment-Aktiengesellschaft (AG) konzipiert war, eine Laufzeit bis 2028 ohne verlässlichen Zweitmarkt akzeptieren. Die Vorteile gegenüber einem klassischen Investmentfonds (neudeutsch: OGAW) mit täglichem Rückgaberecht hingegen waren vermutlich nicht für jeden Interessenten auf Anhieb ersichtlich.
Ob der Platzierungs-Flop wirklich hier seinen Grund hat, ist Spekulation. Sicher jedoch ist: Schaden wird es nicht, bei den Sachwert-Emissionen generell den Sachwert wieder mehr in den Vordergrund zu stellen.
Es kann nicht oft genug betont werden: Das gleiche Regulierungsniveau erreicht zu haben wie der restliche weiße Kapitalmarkt und krampfhaft auch die Unterlagen daran anpassen zu wollen, ist nicht genug. Die viel zitierte „Augenhöhe“ allein reicht nicht.
Geschlossene AIF müssen besser sein
Geschlossene AIF müssen in wenigstens einem Punkt spürbar besser sein als die weiße Konkurrenz, um das Handicap ihrer langen Laufzeit auszugleichen. Das geht nur, wenn sie ihre Stärken – den Sachwert und die darauf basierende konkrete Erfolgsprognose – offensiv darstellen und nicht in einem angeblich notwendigen Einheits-Prospektbrei verstecken.
Vielleicht wird auch die Deutsche Bank das bei ihrem nächsten Fonds berücksichtigen. Denn das ist die gute Nachricht: „Die Entscheidung, den Vertrieb dieses Produkts einzustellen, bedeutet keine grundsätzliche Entscheidung gegen diese Produktlinie. Wir werden unseren Kunden auch in Zukunft den Zugang zu diesen Anlagemöglichkeiten bieten“, so der Sprecher der Deutschen Bank.
Das Signal, das von dem Rückzieher für die Sachwert-Branche ausgeht, ist also vielleicht doch nicht ganz so düster, wie es zunächst den Anschein hatte.
Stefan Löwer ist Chefanalyst von G.U.B. Analyse und beobachtet den Markt der Sachwert-Emissionen als Cash.-Redakteur und G.U.B.-Analyst insgesamt schon seit 25 Jahren. G.U.B. Analyse gehört wie Cash. zu der Cash.Medien AG.
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