Bei den offiziellen Verkaufsunterlagen – also dem Verkaufsprospekt und dem Merkblatt „wesentliche Anlegerinformationen“ – beschränkten sich zwar beide im Wesentlichen auf eine reichlich triste Abarbeitung der gesetzlich vorgeschriebenen Angaben in ebenso freudloser Terminologie.
Daneben haben aber beide Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGen) jeweils eine fröhliche Werbebroschüre produziert: Großformatige Objektfotos, bunte Grafiken, prägnante Texte.
Nun ist die – weit verbreitete – Trennung zwischen dem von der Bafin genehmigten Prospekt und der tatsächlichen Verkaufsunterlage nicht unumstritten. Schließlich hat wahrscheinlich nicht ein einziger Anleger die staubtrockenen Bleiwüsten der Verkaufsprospekte von 172 Seiten (Wealth Cap) beziehungsweise 140 Seiten (Patrizia) vollständig durchgearbeitet. Doch das ist eine andere Diskussion.
Sachwert verkauft sich über den Sachwert
Jedenfalls scheint es zu funktionieren: Eine Sachwertanlage verkauft sich offenbar weiterhin am besten über die Darstellung des Sachwerts. Und über Emotionen. Und über eine aus den konkreten Objekten abgeleiteten Erfolgsprognose, auch wenn sich beide KVGen auf die erhofften Ausschüttungen beschränkt haben, ohne deren Herleitung in einer vollständigen Prognoserechnung darzustellen.
Der klassische geschlossene Immobilienfonds mit einem oder mehreren bereits bekannten Objekten läuft demnach in der Platzierung nach wie vor ordentlich. Das haben auch schon die Erfolge etwa von Hahn, Immac, ILG oder HTB mit konkreten Objekt-Fonds belegt.
Blind Pools hingegen haben es schwer, sofern sie sich nicht auf den ersten Blick von den offenen Konstrukten unterscheiden – zum Beispiel durch ein eng begrenztes Marktsegment, in dem die KVG spezielles Know-how und Erfolge nachweisen kann. Diesen Schluss jedenfalls legen die Erfolge von Wealth Cap und Patrizia im Vergleich zu dem jüngsten Platzierungs-Flop der Deutschen Bank erneut nahe.