Jörg Neidhart, Geschäftsführer von Secundus Invest, ist ebenfalls der Auffassung, dass Erst- und Zweitmarkt nicht miteinander konkurrieren, sondern sich ergänzen und einander bedingen. „Ein funktionierender Zweitmarkt ist ein wichtiger Aspekt für das Erstmarktangebot und ein funktionierender Erstmarkt die Grundlage für den künftigen Zweitmarkt. Insofern hängt der Zweitmarkt mittel- bis langfristig von der Entwicklung des Erstmarktes ab. Ist das Angebot dort qualitativ und quantitativ gut, wird es das später auch auf dem Zweitmarkt sein“, betont er.
Auch der aktuelle Drang des Erstmarktes zur Digitalisierung wird am Zweitmarkt begrüßt – in der Hoffnung, hiervon profitieren zu können. „Mehr Informationen werden schneller und einfacher verfügbar sein. Die Transparenz nimmt zu. Das kann für den Zweitmarkt nur vorteilhaft sein“, so Neidhart.
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Gadeberg sieht in der Digitalisierung eine notwendige Entwicklung, um den Markt weiter zu professionalisieren. Dies sei ein logischer Schritt, den die Anleger im Prinzip schon vom Online-Banking kennen. „Auf diesem Wissen können wir im Erst- und Zweitmarkt aufbauen“, sagt er.
Am Zweitmarkt soll das Thema Digitalisierung ebenfalls weiter vorangetrieben werden, damit Vorgänge schneller und transparenter bearbeitet werden können. „Wir haben beispielsweise das neue Handelsportal der DZAG, das seit März aktiv ist, in die bestehenden Systeme der Fondsbörse integriert. Damit lassen sich Handelsprozesse digital abbilden und umsetzen“, erklärt Gadeberg.
Pläne für ein neues Handelsportal
Darüber hinaus plant die Börsen AG die Etablierung einer Branchenplattform, auf der erstmals Erst- und Zweitmarktfonds gelistet werden und auf der sich Anleger über die Anlageklassen und entsprechende Produkte informieren können. Betrieben werden soll diese Listingplattform von der Fondsbörse Deutschland.
Und man hat ähnliche Pläne wie der BSI, denn zum Jahresende soll auch noch ein Äquivalent zur Transaktionsplattform für Zweitmarktfonds starten. „Wir entwickeln derzeit das Handelsportal www.erstmarkt.de, auf dem dann Erstmarktfonds online gezeichnet oder über einen gewünschten Vertriebspartner vermittelt werden können. Damit wäre die komplette Wertschöpfungskette eines AIFs digital handelbar“, kündigt Gadeberg an. (kb)
Foto: Florian Sonntag
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