Nach Einschätzung von Dr. Marcus Cieleback, Head of Research der Patrizia Immobilien AG, stellt sich jetzt die Frage, ob es der EU gelingt, einen Rahmen zu schaffen und sich zu hinterfragen, damit nicht vergleichbare Entwicklungen beispielsweise in den Niederlanden oder Frankreich passieren. Auch bei Patrizia setzt man weiterhin auf den britischen Standort. „Großbritannien wird als einer der größten und liquidesten Immobilienmärkte weiterhin für unsere Investoren vertreten sein müssen“, kündigt Cieleback an.
[article_line]
Für Eric Romba, Hauptgeschäftsführer des Sachwerteverbandes BSI, geht es am Tag eins nach dem Brexit-Votum erst einmal darum, die möglichen Folgen und Auswirkungen zu beleuchten. „Der Brexit ist nicht einfach eine Tür, die zugeschlagen wird. Jetzt beginnt erst einmal ein langer Prozess der Trennung“, so Romba gegenüber Cash.Online.
Die Mitglieder des BSI sind laut Romba im Vereinigten Königreich investiert, allerdings nur mit vergleichsweise geringen Volumina. Auf die Gesamtportfolien seien eher keine großen Auswirkungen zu erwarten.
Weiter wichtige Finanzplätze
An laufenden Mietverträgen wird sich seiner Einschätzung nach durch die Entscheidung erst einmal nichts ändern. „Ob der Brexit darüber hinaus Auswirkungen auf die Entwicklung der Preise für Gewerbeimmobilien in UK haben wird, ist derzeit nicht abzuschätzen. Eine Preiskorrektur ist nicht auszuschließen. Diese dürfte jedoch mittelfristig wieder aufgeholt werden, denn auch ohne EU-Mitgliedschaft sind UK und London weiter wichtige Finanzplätze und Handelspartner“, so Romba. (kb)
Foto: Shutterstock