Digitalisierung der Versicherungsbranche – woran es noch hakt

Doch so zutreffend der Vorwurf für manche Versicherer ist, so einseitig und ungerecht ist er für viele andere. Timo Hertweck, Vorstand der Würzburger, klagte mir neulich sein Leid: „Ich würde ja gerne mehr für Euch tun, aber schau mal: Wir haben die erste Schnittstelle nun schon seit einiger Zeit fertig, aber Ihr seid immer noch der einzige der sie nutzt.“ Eine Aussage, die ich bei blau direkt nicht zum ersten Mal gehört habe: Pools, Vertriebe und MVP-Hersteller drängen bei Versicherern auf teure BiPRO-Schnittstellen. Wenn sie dann aber da sind, werden sie nicht angebunden. Die Anbindung sei aufwendig und lohne nicht für einzelne Versicherer. Niemand stellt mit seiner IT seine wertvollste Ressource ab, so lange der Nutzen mangels Masse überschaubar erscheint.

Ein klassisches Henne-Ei-Problem

Wir haben hier ein klassisches Henne-Ei-Problem: Die „Consumer“ – also Pools, Vertriebe und MVP-Hersteller – investieren nicht in die Umsetzung, weil ihrer Meinung nach noch zu wenig Versicherer den neuen Branchenstandard BiPRO umgesetzt hätten, Versicherer investieren nicht in die Infrastruktur weil die „Consumer“ diese ungenutzt herum lägen ließen.

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Makler zahlt mit manueller Verwaltung die Zeche

Während sich Versicherer und „Consumer“ gegenseitig die Verantwortung zu schieben, geht der Makler langsam unter; bezahlt der Makler mit manueller Verwaltung die Zeche. So kann es nicht bleiben.

Wie löst man diesen Konflikt auf? Mit einem Blick auf die Realitäten! Statt zu jammern haben wir bei blau direkt angefangen aufzugreifen und umzusetzen was da ist. Natürlich fanden wir keinen Idealzustand vor: Mal mussten wir auf alte GDV-Dateien zurückgreifen und umwandeln, mal waren wir mit Excel-Listen konfrontiert und selbst die gelieferten Schnittstellen, lieferten oft nur Stückwerk.

Keine Spur von den angeblich desinteressierten Versicherern

Es gelang uns jedoch die vorhandenen technischen Möglichkeiten aufzugreifen und in konstruktiven Gesprächen mit unseren Versicherungspartnern so anzupassen, dass wir schnelle Fortschritte machten. Erstaunlich: Manchmal nahmen Versicherer notwendige Anpassungen innerhalb von Stunden vor. Keine Spur von den angeblich desinteressierten Versicherern, die die Maklerseite im Stich lassen.

Seite drei: Dokumente müssen nicht mehr angefasst werden

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