Windkraft wird oft dort erzeugt, wo sie entsteht, auch wenn sie woanders gebraucht wird. Also stehen viele Windkraftanlagen im Norden und Osten Deutschlands. Durch den starken Ausbau gab es in diesen Regionen Engpässe in bestehenden Übertragungskapazitäten. Das soll künftig durch verschiedene Maßnahmen vermieden werden. Dazu gehört, dass der Ausbau der Windkraft beschränkt wird, und dass die Netze in den betroffenen Gebieten erweitert werden.
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Dabei darf die Festlegung dieser Netzausbaugebiete 20 Prozent der Bundesfläche nicht überschreiten. Zusätzlich muss sie netzgebiets- oder landkreisscharf erfolgen und wird durch die Bundesnetzagentur bis zum 31. Juli 2019 per Rechtsverordnung vorgenommen. Frühestens ab dem Jahr 2020 können Änderungen und Anpassungen in Kraft treten und ab dann alle zwei Jahre.
Von der EEG-Novelle werden diejenigen Marktteilnehmer profitieren, die bereits jetzt auf eine marktgängige, kostenbewusste Entwicklung Wert gelegt haben. Die Entwickler von Windprojekten werden mit mehreren Faktoren zu kämpfen haben, etwa die mit der Ausschreibung verbundene Unsicherheit mit Blick darauf, wie ertragsstark ein Projekt am Ende sein wird. Hinzu kommt, dass der Markt immer kleiner wird und gleichzeitig sehr wettbewerbsintensiv ist. Wer mit den steigenden Kostenrisiken nicht umgehen kann, wird schnell die Konsequenzen tragen müssen.
Früher innerhalb der Wertschöpfungskette einsteigen
Asset Manager wie KGAL stehen vor neuen strategischen Entscheidungen. Um an attraktive Projekte heranzukommen und den höheren Renditeerwartungen institutioneller Investoren gerecht zu werden, müssen sie immer früher innerhalb der Wertschöpfungskette einsteigen. „Greenfield-Investments“ bringen größere Risiken mit sich, mit denen man aber auch umgehen können muss. KGAL setzt deshalb auf einen sorgfältigen Auswahl- und Monitoring-Prozess.
Fazit: Es ist eine große Herausforderung für alle Akteure, die Marktfähigkeit auf dem Windenergiemarkt herzustellen. Gleichzeitig ist das aber auch eine große Chance, die zum richtigen Zeitpunkt kommt.
Matej Lednicky ist Leiter Wind der KGAL Investment Management GmbH & Co. KG.
Foto: KGAL