Eine Erhöhung des Renteneintrittsalters – ob automatisch gekoppelt an die steigende Lebenserwartung oder nicht – lehnt der VdK ab. Zur Begründung verwies Mascher unter anderem auf die heute schon schlechten Chancen Älterer auf dem Arbeitsmarkt, aber auch auf die enormen Belastungen für Arbeitnehmer in vielen Berufen.
Die von der Koalition geplante solidarische Lebensleistungsrente – eine Aufwertung von Kleinrenten – hält der VdK für unzureichend. Die Zugangsvoraussetzungen seien zu hoch. „Generell ist das kein wirkungsvolles Instrument, Altersarmut zu bekämpfen“, sagte Mascher.
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In seiner aktuellen Ausgabe kommt der „Spiegel“ zu dem Schluss, dass auf Steuer- und Beitragszahler immense Kosten zukämen, sollten sich die Vorschläge für eine Stabilisierung des Rentenniveaus durchsetzen. Die Mehrausgaben könnten sich bis zum Jahr 2040 auf insgesamt fast 600 Milliarden Euro addieren, berichtet das Nachrichten-Magazins auf Basis eigens durchgeführter Berechnungen durch das Basler Prognos-Institut. Gut 460 Milliarden Euro dieser Summe hätten die Beitragszahler zu tragen, über 130 Milliarden Euro kämen auf die Steuerzahler durch einen höheren Bundeszuschuss und Mehrausgaben für Kindererziehungszeiten zu. Allein im Jahr 2040 würden die Mehrausgaben 57,4 Milliarden Euro betragen.
„Spiegel“: Beitragssatz von mehr als 26 Prozent möglich
Bliebe es bei der aktuellen Gesetzeslage, die ein Absinken des Rentenniveaus auf 43 Prozent erlaubt, müsste der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung von aktuell 18,7 Prozent auf 23,7 Prozent des Bruttolohns steigen. Würde man das Niveau bei den heute geltenden knapp 48 Prozent einfrieren, stiege der Satz auf 26,6 Prozent, berichtet der „Spiegel“ auf Basis der Prognos-Berechnungen. Im Durchschnitt müsste ein Arbeitnehmer damit im Jahr 2040 auf 64 Euro monatlich verzichten. (dpa-AFX, lk)
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