Zudem gilt: Vertriebskosten sollen aufgrund eines Online-Vertriebs nahezu entfallen. Die Vielfalt der Produkte soll eine breite Palette an Anbietern gewährleisten, darunter Banken, Versicherungen, Investmentgesellschaften, (staatliche) Pensionseinrichtungen und Versorgungskassen. Dabei soll die Europa-Rente neben allen bereits vorhandenen Lösungen, beispielsweise der betrieblichen Altersversorgung oder privater Altersvorsorgelösungen wie der Riester-Rente, angeboten werden.
Befragung der EU-Bürger
Nachdem für die beiden bisherigen Stellungnahmen im Wesentlichen Interessenvertreter der einzelnen Mitgliedsstaaten und Produktanbieter einbezogen wurden, richtet sich Eiopa nun an die EU-Bürger. Online haben sie bis zum 31. Oktober 2016 die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit und Anforderungen an Altersvorsorgeprodukte der Aufsichtsbehörde mitzuteilen. In einem zweiten Abschnitt richtet die Aufsichtsbehörde Fragen an Verbraucher-(schutz)organisationen, in einem dritten Abschnitt an Produktanbieter. Nur leider weiß außer den Fachleuten kaum jemand von dieser Befragung, dabei würde eine hohe Beteiligung der EU-Bürger und Verbraucherorganisationen wichtige Erkenntnisse liefern können.
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Es bleiben offene Fragen
Fragen bleiben bei dem Ziel, kostengünstige und langfristige, vor allem aber auch renditeträchtige Anlagen zu bieten sowie bei der steuerlichen Behandlung der Europa-Rente. Lassen sich Altersvorsorgeprodukte ohne persönliche Beratung vermitteln? Gibt es einen eigenen steuerlichen Rechtsrahmen auf der ganzen EU-Ebene? Und vor allem: Wie schafft man europaweit das Bewusstsein in der Bevölkerung, dass zusätzliche Vorsorge für das Alter dringend notwendig ist? Es besteht also noch Klärungsbedarf. Und dennoch gilt: Eine europäische Initiative, das Bewusstsein für eine zusätzliche Altersversorgung zu schärfen, verbunden mit grenzüberschreitenden Lösungen, ist eindeutig zu begrüßen.
Autor Dr. Paulgerd Kolvenbach ist Geschäftsführer des Pensionsberaters Longial GmbH in Düsseldorf.
Foto: Katrin Stein