„Das Verständnis von Beratung wird neu definiert“

Die große Herausforderung für die traditionellen Versicherer besteht letztendlich darin, trotz vielschichtiger und teilweise starrer Strukturen, agiler zu werden, um flexibel auf die sich permanent verändernden Kundenansprüche reagieren zu können. Das Thema Provision muss sich in einer Multichannel-Welt weiterentwickeln. Wenn schon heute in einer typischen Customer Journey der Kunde bis zum Abschluss einer Versicherung mehrere Interaktionspartner wählt, dann muss das Incentivierungssystem der Zukunft eine nahtlose Zusammenarbeit aller Partner unterstützen. Die heutigen Systeme sind dazu nicht in der Lage.

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Angesichts der Zinsmisere verlieren viele Versicherer die Lust an der Altersvorsorge und arbeiten stattdessen verstärkt daran, ihr Profil als verlässlicher Partner bei der Absicherung existenzieller Risiken zu schärfen. Welche Chancen und Risiken birgt dieses Vorgehen?

Grundsätzlich könnte man diese Entwicklung erst einmal als Rückbesinnung auf die Kernkompetenz begrüßen. Versicherer sind seit Jahrzehnten extrem gut darin, Risiken in Kollektiven solidarisch abzudecken. Das Potenzial in der Altersvorsorge, vor allem wenn man über die Grenzen von Deutschland und Europa hinausblickt, ist jedoch so groß, dass es sich die Assekuranz nicht leisten können wird, diesen Bereich außen vor zu lassen. Anders als Banken, Vermögensverwalter und in manchen Weltgegenden sogar Staaten, sind die Versicherer außerordentlich verlässliche Partner. Auf diesen Wert sollte auch die Assekuranz aufbauen. Auch weil das Thema Vorsorge eine große Emotionalität beinhaltet, die zur Kundenbindung genutzt werden kann.

Interview: Lorenz Klein

Foto: Synpulse

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