Ob es wirklich notwendig ist, die gehebelten CFD wegen der gewaltigen Risiken komplett zu verbieten, sei dahingestellt. Schließlich handelt es sich auch bei den Zockern um erwachsene Menschen. Andererseits liegen in diesem Fall durchaus auch Argumente dafür vor, dass sie vor sich selbst geschützt werden müssen (auch damit sie später, wenn sie alles verspielt haben, nicht der Allgemeinheit auf der Tasche liegen). Doch diese Diskussion sollen andere führen.
Feststehen dürfte jedenfalls: CFD sind nicht unbedingt ein Geschäftsfeld, mit dem sich ein Finanzdienstleister schmücken kann. Insofern springt auf der Website des CFD-Verbands ein weiterer Punkt ins Auge: Die Mitgliederliste.
Zu den nur 16 Mitgliedern des Verbands zählen lediglich sechs Vollbanken (Einlagenkreditinstitute). Zwei davon sind die Commerzbank und ihre Tochtergesellschaft Comdirect. Erstere ist laut der Verbands-Website mit Mario Furlan, der dort als „Head of Retail CFD“ der Commerzbank vorgestellt wird, sogar im Vorstand des CFD-Verbands vertreten.
Die Commerzbank scheint demnach in der Branche besonders aktiv zu sein – ausgerechnet jene Bank also, die sich erst kürzlich „aus Reputationsgründen“ von dem Vertrieb geschlossener Publikums-AIF verabschiedet hat. Auch darüber mag sich jeder seine eigene Meinung bilden.
Stefan Löwer ist Chefanalyst von G.U.B. Analyse und betreut das Cash.-Ressort Sachwertanlagen. Er beobachtet den Markt der Sachwert-Emissionen als Cash.-Redakteur und G.U.B.-Analyst insgesamt schon seit 25 Jahren. G.U.B. Analyse gehört wie Cash. zu der Cash.Medien AG.
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