Vorerst mangelt es aber noch an der aktiven Nachfrage. Warum das so ist, zeigt die Pflege-Studie der Ergo-Tochter DKV Deutsche Krankenversicherung aus dem Jahre 2015, für die das Marktforschungsinstitut Heute und Morgen 2.000 Personen befragt hat.
Demnach sagen 59 Prozent der Befragten, dass sie Themen wie schwere Krankheit und Pflege am liebsten verdrängen. Besonders jüngere Menschen geben zu, dass sie sich mit der Pflege nicht gerne beschäftigen. 70 Prozent der 30- bis 39-Jährigen verdrängen nach eigenen Äußerungen dieses Thema.
Was die Einschätzung des eigenen Wissens angeht, trauen sich die Befragten erstaunlich wenig zu. Etwa zwei Drittel sind der Meinung, sie hätten nur geringe oder gar keine Kenntnisse in Sachen Pflegeversicherung. Die große Mehrheit fühlt sich zu Pflegethemen nur mittelmäßig bis gar nicht informiert.
Kein rascher Marktdurchbruch
Uwe Jung, Leiter des Produktmanagements der DKV, erwartet vor diesem Hintergrund keinen raschen Marktdurchbruch. „Die Pflegezusatzversicherungen werden weiterhin ein langsam wachsendes Geschäftsfeld bleiben“, sagt er.
Dabei ist sie aus seiner Sicht die wichtigste Zusatzversicherung, die es derzeit am Markt gibt. „Insoweit ist es eine Chance für Berater, in diesem Geschäftsfeld durch gute Beratung und hohe Kompetenz einen Zusatznutzen für ihre Kunden aufzubauen“, so Jung.
Sein Kollege Dr. Stefan M. Knoll, Vorstandschef der DFV Deutschen Familienversicherung, formuliert es so: „Jetzt braucht es nur noch schlaue Makler, die ihre historische Chance begreifen und im wahrsten Sinne des Wortes die Türen eintreten und mit der Vermittlung von Pflegezusatzversicherungen beginnen.“ (kb)
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