Trotzdem, und vielleicht auch wegen ihres historischen Fokus, haben sich viele Anleger mit Schwellenländer-Unternehmensanleihen bisher noch nicht wirklich angefreundet und sind in dieser Anlageklasse nach wie vor strukturell untergewichtet. Unserer Meinung nach stellt die zunehmende Verbreitung von Schwellenländer-Unternehmensanleihen jedoch eine langfristige Anlagechance dar – und zwar entweder als eigenständiges Investment oder aber im Rahmen eines globalen Anleihe-Investmentansatzes.
Es ist bekannt, dass die Anleihemärkte momentan vor großen Herausforderungen stehen. Dies gilt im kommenden Zyklus insbesondere für die etablierten Märkte. Unserer Auffassung nach bietet ein aktives Management von Schwellenländer-Unternehmensanleihen aber eine interessante Alternative, weil diese Anlageklasse immer „reifer“ wird. Trotzdem werden viele Papiere von Analysten immer noch vernachlässigt und sind deshalb in den Portfolios von Mainstream-Investoren nach wie vor unterrepräsentiert. Die Folge sind häufig Fehlbewertungen gegenüber den etablierten Märkten, wodurch sich Anlagechancen eröffnen. Zudem hat sich der Anteil, den Anleihen an der gesamten Unternehmensfinanzierung ausmachen, seit der globalen Finanzkrise in den Schwellenländern fast verdoppelt. Denn die Banken sind bestrebt, Verbindlichkeiten abzubauen und ihre Kreditportfolios zu verkleinern.
Beträchtliche Fortschritte
Von den Medien größtenteils unbeachtet, haben die Schwellenländer bei der Bewältigung der konjunkturellen Herausforderungen inzwischen beträchtliche Fortschritte gemacht. Vor diesem Hintergrund bieten sowohl Schwellenländer-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Status als auch deren hoch rentierliche Pendants Anlegern zurzeit höhere Erträge für das eingegangene Kreditrisiko als die etablierten Märkte. Hier sind die Renditen nach wie vor niedrig. Darüber hinaus weisen Unternehmen aus den Schwellenländern insgesamt solide Fundamentaldaten auf und profitieren von einem sehr guten technischen Umfeld sowie sich verbessernden konjunkturellen Rahmenbedingungen. Außerdem sind die meisten Schwellenländer-Unternehmensanleihen in Hartwährungen denominiert, so dass das Währungsrisiko für Anleger wegfällt.
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