In einigen anderen Schwellenländern liegen die Chancen der langfristigen Veränderungen eher im festverzinslichen Bereich. Mexiko durchlebt gerade eine eher schleppende konjunkturelle Entwicklung, was gegen einen Einsatz am relativ hochbewerteten Aktienmarkt spricht. Doch die gebremste Entwicklung zähmt die Inflation. Das ist ein weiterer positiver Faktor für mexikanische Staatsanleihen. Diese hatten zuletzt ebenfalls davon profitiert, dass die Wirtschaftspolitik der Regierung sehr umsichtig agiert. In Peso ausgegebene Anleihen genießen bereits Investment-Grade-Status. Dennoch bietet die zehnjährige Anleihe eine Rendite von mehr als sieben Prozent. Das ergibt eine hochinteressante Kombination von hohem Ertragspotenzial bei überschaubarem Risiko.
Andere Schwellenländer sind auf der Währungsebene besonders attraktiv. Die leidvolle Geschichte Argentiniens als Schuldnerland bedeutet, dass seine Staatsanleihen weiterhin ins High-Yield-Universum eingeordnet werden. Es ist Präsident Macri und seiner marktfreundlichen Regierung jedoch gelungen, eine Übereinkunft mit der internationalen Gläubigergemeinschaft zu erzielen. Dadurch erhält das Land wieder Zugang zu ausländischem Kapital. Diese positiven Entwicklungen machen Peso-denominierte Anleihen doppelt anziehend: Sie bieten nicht nur eine Rendite von 14 Prozent, sondern auch einen Zuschlag von der Währung.
Schwellenländer bieten erhebliches Potenzial
Trotz der erwähnten positiven Faktoren, die durch hohe Wachstumsraten und Reformen ausgelöst wurden, sind viele Emerging Markets-Vermögenswerte noch immer vergleichsweise günstig bewertet. Insbesondere gegenüber den Papieren aus den Industrieländern. Schwellenland-Aktien werden zu einem erheblichen Abschlag gehandelt. Und Emerging-Markets-Anleihen in Lokalwährung bieten einen besonders hohen Renditevorteil im Vergleich zu Papieren aus den Industrieländern. Zudem sind die meisten Anleger trotz der jüngsten Mittelzuflüsse in die Schwellenmärkte dort weiterhin untergewichtet. Das lässt vermuten, dass erhebliches Potenzial für zukünftige Allokationen verbleibt, wodurch die Vermögenswerte der Schwellenländer zusätzlich gestützt werden dürften.
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