Streit zwischen Versicherern und Autoindustrie

Doch dabei gibt es aus Versicherersicht viele Fragen. Dazu zählt, ob die Daten vollständig und unmittelbar übermittelt werden ebenso wie die Kosten des Serverzugriffs und die Verwaltung der Zugriffsrechte. „Auf Basis dieser Datenverfügbarkeit muss der Verbraucher zwischen mehreren Angeboten wählen können, und dann möge das bessere gewinnen“, sagte Heitmann.

Für die Huk Coburg ebenso wie für andere Versicherer geht es bei den digitalen Dienstleistungen vor allem um Kundenbindung: „Am Ende müssen sich alle Geschäftsmodelle monetarisieren, und das geht umso besser, je mehr Sie präsent sind. Für uns hat Digitalisierung den Hintergrund, dass wir zusätzliche Mehrwertdienste bieten wollen.“

Als Beispiele nannte der Huk-Vorstandschef den Autoservice, das unternehmenseigene Autohaus in Düsseldorf und den Telematik-Tarif, bei dem junge Fahrer weniger für ihre Kfz-Versicherung zahlen, wenn sie digital überwacht fahren. „Wir überlegen, ob wir den Telematik-Tarif über junge Leute hinaus erweitern“, sagte Heitmann.

Huk will Online-Portale weiter meiden

Eine Herausforderung für Versicherer sind Online-Makler wie Check24. Viele Verträge werden dort abgeschlossen, die Portale kassieren die Provisionen. „Bei datenbasierten Geschäftsmodellen entstehen in bisher nicht bekannter Geschwindigkeit marktbeherrschende Positionen“, sagte Heitmann. Die Coburger Versicherung ist auf den Portalen nicht präsent und will dabei auch bleiben.

Die Huk habe sehr niedrige Kosten, weil sie nur über eigene Kanäle vertreibe, sagte Heitmann. Das Unternehmen werbe um Kontakt zu den Kunden, „ohne Zwischenhändler, damit wir so günstig bleiben können“. Um sichtbar zu werden, müssten Portale sehr viel für Werbung ausgeben und sie kassierten Provisionen. „Deswegen sind die Vertriebskosten sogar tendenziell höher.“ (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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