Besonders die zweite Hürde ist oftmals zu hoch, viele Kunden können sich den Beitrag zur BU-Police nicht leisten. Einige Versicherer haben deshalb mittlerweile alternative Produkte im Angebot, die jeweils ganz unterschiedlichen Versicherungsschutz bieten – und häufig deutlich günstiger sind als eine klassische BU. Für Hofmeier gibt es mit der Erwerbsunfähigkeitsversicherung allerdings nur eine echte Alternative zur BU.
Andere Produkte wie die Grundfähigkeitsversicherung, Multi-Risk-Absicherungen oder Dread-Disease sieht er dagegen kritisch, weil der Leistungsfall nicht eindeutig definiert sei: „Der Kunde weiß nicht genau, welchen Schutz er abgeschlossen hat, denn ein Herzinfarkt erscheint nur auf den ersten Blick als eindeutiges Krankheitsbild. Bei der BU ist die Frage klar definiert: Kann ich meinen Beruf noch ausüben? Bei der EU ebenso: Kann ich noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen?“
„Bedingungsmäßig auf hohem Niveau“
Bei Multi-Risk-Absicherungen könne es immer passieren, dass ausgerechnet die Ursache, die zu einer Berufsunfähigkeit führt, nicht abgesichert sei. „Ich denke da vor allem an psychische Erkrankungen„, so Hofmeier.
Grundsätzlich sieht er den deutschen Markt bedingungsmäßig aber auf einem hohen Niveau. „Hier können Versicherer kaum noch mit Alleinstellungsmerkmalen punkten. Der Trend geht daher zu zusätzlichen Leistungen wie zum Beispiel Paket-Lösungen.“ Auch ein guter Service werde immer wichtiger, so Hofmeier. Jetzt müssen nur noch mehr Deutsche von den Vorteilen einer BU-Police überzeugt werden. Gelingt das, könnte bald auch ein „BU-Wunder“ bevorstehen. (kb)
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