Ob Familien von einem Freibetrag der Grunderwerbsteuer profitieren können, ist laut Dr. Klein weiterhin unklar. In den Koalitionsvereinbarungen finde sich dazu lediglich ein Vermerk, dass diese Maßnahme geprüft werde.
Maßnahmen für mehr Wohnangebot reichen nicht
Im Rahmen ihrer sogenannten „Wohnraumoffensive“ haben sich Union und SPD auf diverse Maßnahmen zu Steigerung von Wohnangebot geeinigt, wie beispielsweise die Schaffung der Grundsteuer C, Etablierung eines „Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen“ und den Ausbau des sozialen Wohnungsbaus.
„Das Ganze ist ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt Neumann. „Mit zwei Milliarden Euro lassen sich einige tausend Wohnungen bauen. Es fehlen in ganz Deutschland jedoch 1.000.000 Einheiten.“
Noch höhere Preise durch steigende Nachfrage
Der Experte fasst die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen zusammen: „Die im Koalitionsvertrag aufgeführten Maßnahmen führen zu einer gesteigerten Nachfrage. Subventionen wie das Baukindergeld oder die KfW-Bürgschaft sorgen dafür, dass mehr Menschen über eine eigene Immobilie nachdenken.“
Dies sei jedoch kein positives Zeichen, obwohl Deutschland noch immer europäisches Schlusslicht in Sachen Wohneigentum sei. So treffe die wachsende Nachfrage nicht auf eine relevante Steigerung des Angebots.
„Deshalb werden die Immobilienpreise weiter steigen. Und diese Entwicklung betrifft dann alle – auch diejenigen, die nicht von den Subventionen profitieren können. Ich bezweifele, dass diese Maßnahmen im Endeffekt mehr Menschen ins eigene Zuhause bringen“, sagt Neumann voraus. (bm)
Foto: Christian Wese
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