P&R: Erster Bericht der Insolvenzverwalter

„Erst wenn wir Transparenz haben, können wir ein Verwertungskonzept erarbeiten. Schon jetzt ist klar, dass in den vorhandenen Containern erhebliche Werte verkörpert sind, die im Interesse der Anleger gesichert werden müssen“, erklärt Jaffé.

„Zugleich zeigen die ersten Zahlen, dass trotz fallender Weltmarktpreise in den Jahren 2012 bis 2016, vor allem in den Jahren 2016 und 2017 Container veräußert wurden, um die Mieten zu zahlen und Rückkäufe zu tätigen, mithin die hohen Rückzahlungen in diesen Jahren an die Anleger darzustellen“, so der Rechtsanwalt.

Jaffé weiter: „Auch in Folge dieser Entwicklung decken die heutigen Mieteinnahmen aus der Containerflotte die Verpflichtungen gegenüber den Anlegern nicht mehr, was zur Insolvenz führte.“ Die Einzelheiten dazu müssten noch aufgearbeitet werden. Es lasse sich daher derzeit nicht abschließend sagen, wann und in welcher Höhe Rückflüsse an die Anleger erfolgen werden.

Ein Szenario bleibt offen

Der Verdacht, dass vielleicht nicht (mehr) so viele Container vorhanden sein könnten, wie den Anlegern insgesamt gehören müssten, wird in der Mitteilung nicht explizit erwähnt. Die Kombination aus Anlegern ohne zugeordnete Containernummern einerseits und hohen Containerverkäufen zur Finanzierung auch der laufenden Mietzahlungen anderseits lässt dieses Szenario aber zumindest offen.

Die von der Insolvenz betroffenen P&R Container-Verwaltungsgesellschaften haben in der Vergangenheit neue und gebrauchte Frachtcontainer zur privaten Anlage angeboten. Diese wurden von Anlegern gekauft und für eine gewisse Anlagezeit (drei oder fünf Jahre) vermietet. Im Gegenzug erhielten die Anleger während der Laufzeit Mietzahlungen.

Zudem wurde ihnen in Aussicht gestellt, dass die Container-Verwaltungsgesellschaften die Container am Ende der Vertragslaufzeit wieder zurückerwerben. Die gesamte Containerflotte wurde auf dem Weltmarkt an Leasinggesellschaften und die Transportindustrie vermietet. Als Marktführer in ihrem Segment betreuten die drei P&R Gesellschaften zuletzt rund 51.000 Anleger. Mitte März meldeten sie Insolvenz an. (sl)

Foto: Shutterstock

 

 

 

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