Die Führungsspitzen haben diese Annäherungsversuche jedoch wegen der vielen eigenen Problemen in den jeweiligen Häusern wieder bald beendet. Die Lage hat sich für die beiden Institute nicht gerade gebessert – bei der Deutschen Bank hat sich diese sogar weiter verschärft.
Passend dazu musste Bankchef John Cryan im April übereilt das Haus verlassen und sein Nachfolger Christian Sewing kämpft mit einem massiven Vertrauensverlust der Investoren und einer Reihe schlechter Nachrichten.
So sah er sich am Freitag vergangener Woche dazu genötigt, die Stärke der Finanzen seines Hauses zu betonen. Die Bank ist nach einem Kursrutsch der vergangenen Wochen an der Börse gerade mal noch rund 19 Milliarden Euro wert.
Fusion würde Probleme nicht lösen
Da der Commerzbank-Kurs in den vergangenen Wochen ebenfalls deutlich nachgegeben hat, kommt diese auf gerade mal etwas mehr als elf Milliarden Euro.
Beide Häuser sind zusammen also gerade mal so viel wert wie die Unicredit oder SocGen alleine. Dies zeigt sinnbildlich Aussagen von Experten und Analysten, dass ein Zusammenschluss der beiden Häuser die Probleme nicht löst und schon gar kein europäischer Champion entstehen würde.
In Deutschland ist die Lage für die beiden börsennotierten Geschäftsbanken noch mal schwieriger als in den meisten anderen Ländern, da der Privatkundenmarkt hierzulande von den Sparkassen und den Genossenschaftsbanken dominiert wird.
Wenige Großbanken stehen gut da
Aber auch die meisten anderen europäischen Großbanken sehen im internationalen Vergleich eher schlecht aus. So gibt es in Europa nur wenige Institute, die gut dastehen, wie zum Beispiel die stark in Asien präsente HSBC oder die spanischen Häuser BBVA und Santander, die ein starkes Standbein in Mittel- und Südamerika haben.
Auch die BNP Paribas gilt als gut aufgestellt. Für die anderen Häuser gibt es immer wieder Spekulationen über bald anstehende Fusionen.
So hatte die britische Großbank Barclays einem „FT“-Bericht im Mai zufolge eine mögliche Übernahme des Konkurrenten Standard Chartered durchgespielt.
Seite drei: Noch keine konkreten Zahlen für Übernahme