Auch Flugzeugfonds sind zuletzt ins Gerede gekommen, vor allem wegen der Air-Berlin-Pleite 2017 und Querelen um den Airbus A380.
Ruhl: Das Passagieraufkommen im Luftverkehr wächst weiterhin stark und die Nachfrage nach gängigen Flugzeugen ist groß. Der Markt ist intakt. Das zeigt sich auch bei unseren beiden Airbus A321, die von der Air-Berlin-Insolvenz betroffen waren. Beide Maschinen wurden nun verkauft und die Fonds mit einer Rendite für die Anleger von bis zu vier Prozent pro Jahr positiv beendet. Die Nachfrage nach den Flugzeugen war riesig.
Wie ist die Situation bei Ihren A380-Fonds?
Ruhl: Bei den A380-Fonds haben wir in der Konzeption Mindestlaufzeiten der Leasingverträge durchgesetzt, in denen nicht nur das Fremd-, sondern auch das Eigenkapital vollständig zurückgeführt wird. Das Risiko bezüglich der Anschlussnutzung besteht also nur darin, dass die Rendite niedriger ausfällt, aber nicht darin, dass bezogen auf das Nominalkapital ein Verlust entsteht. Wir haben mit Singapur Airlines und Emirates zudem zwei bonitätsstarke Leasingnehmer, und Vertragsverlängerungen stehen erst ab 2020 an. Dabei ist auch zu bedenken, dass Flughafenkapazitäten nicht ohne weiteres kurzfristig erweiterbar sind. Es ist absehbar, dass das weiter wachsende Passagieraufkommen bald nur noch mit größeren Flugzeugen zu bewältigen ist.
Wann ist der Vertriebsstart für das neue Flugzeug-Investment geplant?
Ruhl: Ich hoffe, dass wir noch in diesem Jahr ein Flugzeug-Produkt emittieren können.
Wird das Publikumsgeschäft bei Hannover Leasing generell seinen hohen Stellenwert behalten?
Ruhl: Ja, absolut. Institutionelles Geschäft ist ebenfalls wichtig, aber das Privatkundengeschäft ist unsere DNA, da kommen wir her. Das soll auch so bleiben. (sl)
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Foto: Katrin Stein