Wohnimmobilien: Deutsche wollen neue Wohnungspolitik

Diese Zielgruppe sei es, die durch den einseitigen Fokus der Politik auf sozialen Wohnraum nachhaltig beeinträchtigt werde. Bezahlbaren Wohnraum gebe es auch im freifinanzierten Wohnungsbau.

„Eine gezieltere Subjektförderung kann helfen, diesen Wohnraum für Transferleistungsempfänger zugänglich zu machen“, meint Mattner. Kritisch betrachtet werde von den Befragten auch das Thema Fehlbelegung.

So würden 53,6 Prozent der Befragten eine Zusatzabgabe eines Mieters in einer Sozialwohnung fordern, wenn sich dessen Haushaltseinkommen etwa durch einen neuen Job entsprechend erhöht. 27,5 Prozent würden sogar das Mietverhältnis kündigen.

Baukosten konstant angestiegen

Eine Kündigung infolge eines höheren Haushaltseinkommens sei sicher nicht zielführend. Dennoch halten mehrere Befragte entsprechende Abgaben für sinnvoll.

Auf die Frage, worin sich die Mietpreisanstiege in den Großstädten begründen, antworten 86,9 Prozent mit einem zu geringen Wohnungsangebot. Hohe Bau- und Grundstückskosten sehen 80,3 Prozent in der Verantwortung.

„Das Bauen ist in den letzten Jahren konstant teurer geworden. Die politischen Auflagen haben sich erhöht, die Grundstückspreise sind ebenfalls auf einem Allzeithoch und Kosten für Baustoffe und Gewerke steigen konstant“, so Mattner.

Gleiche Möglichkeiten bei Grundstücksvergabe

Es gebe allerdings zahlreiche Instrumente wie die Konzeptvergabe von Grundstücken, serielles länderübergreifendes Bauen und digitales Planen, um die Kosten zu reduzieren. Diese Angebote werden aktuell jedoch noch von zu wenigen Kommunen genutzt.

Zudem müsse die Politik laut Einschätzung der Befragten auch den privaten Wohnungssektor unterstützen. 51,9 Prozent der Teilnehmer meinen, dass die Politik neben der öffentlichen auch die private Immobilienwirtschaft beim Bau von bezahlbarem Wohnraum unterstützen sollte.

Mattner ergänzt: „Dafür braucht es nicht immer Subventionen, sondern vielmehr gleiche Möglichkeiten etwa bei der Vergabe von Grundstücken und der Genehmigung von Planungen und Bauvorhaben.“

Darüber hinaus seien viele Kommunen mit den aktuellen Herausforderungen aufgrund eines Personalabbaus in den letzten Jahren überlastet. „Wir müssen zwingend besser zusammenarbeiten.“ (bm)

Foto: Shutterstock

 

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