Nur Augenhöhe wird erneut nicht reichen

Eines fällt auf: Alle sechs zuvor genannten Unternehmen sind Mitglieder des Immobilienverbands ZIA, in dem der ehemalige Sachwerteverband BSI Anfang 2018 aufgegangen ist und dort nun die Sparte „Investitionskapital“ bildet. Real I.S.-Chef Jochen Schenk ist, als einziger Vertreter der AIF-Anbieter, Mitglied im ZIA-Vorstand.

Ursprünglich hatte der ZIA alle BSI-Standards übernommen, also auch jenen für Performanceberichte (der gegenüber dem früheren Leistungsbilanz-Standard schon mächtig abgespeckt war und keine Informationen zu den einzelnen Fonds sowie keine Soll-Ist-Vergleiche mehr vorsah).

Nun teilte Frederik Voigt, Abteilungsleiter Investitionskapital des ZIA, auf Cash.-Nachfrage mit: „Die Gremien des ZIA haben den verpflichtenden Charakter als Verbandsstandard aufgehoben“. Als Grund gibt er an, dass „immer weniger Emittenten Performanceberichte zur Darstellung der Entwicklung ihrer Anlagevehikel nutzen“. Das jedoch ist wohl auch ein Henne-Ei-Thema.

Gleicher Fehler wie bei Prospekten

Die Messbarkeit der Entwicklung von Investments bleibe gleichwohl ein wichtiges Thema der Verbandsarbeit und werde bereits mit den Mitgliedern diskutiert, so Voigt. „Neben der Transparenz der angebotenen Produkte soll eine zukünftige Performancedarstellung die Vergleichbarkeit mit offenen AIF verbessern“, kündigt er an.

Damit zeichnet sich ab, dass der Verband einen Fehler wiederholt, den er schon bei den Fondsprospekten gemacht hat: Ihm fehlt das Vertrauen in die eigene Branche und der Mut, die Stärken herauszuheben und offensiv darzustellen.

Dazu zählen neben dem „anfassbaren“ Sachwert und einer darauf aufbauenden Prognose auch die tatsächlichen Ergebnisse der konkreten Investments beziehungsweise einer speziellen Investitionsstrategie – ob mit oder ohne Soll-Ist-Vergleich sei dahingestellt.

Seite 3: Anbiederung an offene Produkte

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