BU: „Nicht das Produkt braucht Hilfe, sondern der Verbraucher“

Cash.: Warum arbeiten die Versicherer nicht mit den gleichen BU-Risikogruppen-Einteilungen?

Franke: Aus anfänglich zwei Ausprägungen „mit/ohne körperliche Tätigkeit“ sind, je nach Annahmepolitik, seit der Deregulierung im Jahr 1994 zehn oder sogar noch mehr Berufsgruppen geworden.

Jeder Versicherer versucht, die für ihn attraktivsten Berufe so günstig wie möglich zu bepreisen. Scoring-Verfahren unterstützen die Differenzierung. Hinzu kommt noch der Einfluss unterschiedlicher Rückversicherer. Wir sehen diese Entwicklung eher kritisch, denn sie kann zu sehr kleinen Kollektiven führen.

Der GDV würde sich viele Freunde machen, wenn er bei seinen Mitgliedsunternehmen auf Vereinheitlichung dringt – müsste er nicht befürchten, damit gegen das Kartellrecht zu verstoßen. Außerdem dürfte es schwierig werden, alle Gesellschaften unter einen Hut zu bekommen.

Gerade jüngere erhalten preiswert eine BU-Absicherung. Zudem bieten die Gesellschaften kostengünstige BU-Einsteigertarife. Worauf gilt es zu achten?

Die Faustformel stimmt: Je jünger, umso günstiger der Beitrag. Das betrifft allerdings nicht nur Einsteigertarife. Diese bieten jedoch im besonderen Maß die Chance, schon früh bedarfsgerechte Leistungen abzusichern.

Die Prämie ist zunächst niedrig und steigt in festgelegten Stufen bis auf das Zielniveau. Dann aber ist der Vertrag in der Regel etwas teurer als ein vergleichbarer Schutz ohne Einsteigervariante. Darüber muss im Kundengespräch informiert werden.

Für junge Menschen sind neben dem Beitrag auf ihre Situation zugeschnittene Vertragsklauseln wichtig. Das betrifft insbesondere Schüler, Auszubildende und Studenten.

Seite vier: Stichwort Innovationen

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