Innovative Softwareentwicklungen mit transparenten Strukturen und Bewertungen gibt es bereits, seitens der Bodenrichtwerte geht es jedoch nicht voran: „Um Immobilien präzise zu bewerten, verwenden wir bei McMakler eine Technologie, die sich auf künstliche Intelligenz stützt und mithilfe von Deep-Learning und Boosting die Qualität einer bestimmten Mikrolage auf Wohnblockebene herunterbricht. Darüber hinaus wird das Ertragswert-, Sachwert- und Vergleichswertverfahren verwendet, um in einem Expertendiskurs den akkuraten Immobilien- oder Grundstückswert zu ermitteln. Ein so umfangreiches Verfahren wäre für die Gutachterausschüsse vermutlich zu aufwendig. Aber durch die Digitalisierung von einzelnen Arbeitsschritten könnte der Bodenrichtwert präziser werden, ohne bürokratischem Mehraufwand“, sagt der Geschäftsführer von McMakler.
Diskussion zur Grundsteuer-Reform
Der Bodenrichtwert wird nach aktuellen Plänen des Finanzministers Olaf Scholz (SPD) teil der Bemessungsgrundlage der neuen Grundsteuer. Ein neues Gesetz muss bis Ende 2019 beschlossen werden, sonst fällt die Steuer, die 2018 noch 14 Milliarden Euro einbrachte, ab 2020 weg. Um dieses Ziel zu erreichen, muss bis circa Ostern der Gesetzesentwurf vorliegen. Neben anderen Schwächen, die nicht zuletzt durch übereilte Planung entstehen, werden besonders die Bodenrichtwerte die Grundsteuer in die Höhe treiben, trotz der angestrebten Aufkommensneutralität.
„Die geplante Berechnungsmethode bleibt dem Grundsatz der Besteuerung nach Leistungsfähigkeit treu. Dabei wird die große Gruppe der Mieter vergessen, deren Mietverhältnis schon etliche Jahre alt ist, denn auch auf sie kann die steigende Grundsteuer weiterhin umgelegt werden. Gleiches gilt für Eigentümer, die sich ihren Traum vom Eigenheim schon vor vielen Jahren erfüllt haben. Auf beide Gruppen werden deutliche finanzielle Belastungen zukommen“, berichtet Heintzenberg von McMakler. (fm)
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