Auch zum Frühlingsanfang bessern sich die wirtschaftlichen Aussichten nicht. In Deutschland halbierten die fünf Wirtschaftsweisen ihre Wachstumsprognose aktuell auf 0,8 Prozent.
In der EZB-Sitzung am 07. März reagierten die europäischen Notenbanker auf die schwache Konjunktur und passten ihren Zinsausblick an: Der Leitzins bleibt bis mindestens über das Jahresende hinaus bei null Prozent.
Michael Neumann erwartet, dass der Leitzins sogar bis mindestens Mitte 2020 auf seinem Rekordtief bleiben könnte. „Da die negativen Einflussfaktoren auf die wirtschaftliche Entwicklung vorerst weiter bestehen, fehlen positive konjunkturelle Erwartungen“, so der Zinsexperte.
EZB trägt zu Marktverzerrungen bei
„Eine Wiederaufnahme der Anleihekäufe sehe ich aktuell zwar noch nicht. Sollten mehrere wichtige Volkswirtschaften in eine Rezession abdriften, ist allerdings auch das denkbar.“
Die schon im Vorfeld diskutierten Pläne zu einer Neuauflage der sogenannten TLTROs, die im Jahr 2014 erstmals zum Einsatz kamen, wurden in der März-Sitzung konkretisiert.
Sie sollen verhindern, dass Banken im Zuge der Konjunkturabkühlung Kredite zögerlicher vergeben. Das Programm wird im September 2019 starten.
„Grundsätzlich hat die EZB mit ihrer Zinspolitik schon massiv zu Marktverzerrungen beigetragen. Da zahlreiche Volkswirtschaften in der Euro-Zone die erkaufte Zeit nicht für Strukturreformen genutzt und sich an die ‚Droge billiges Geld‘ gewöhnt haben, wird der Entzug noch länger auf sich warten lassen“, schließt Michael Neumann.
Seite drei: Fed wartet ab