Ganz unschuldig daran, dass sie noch immer für die Misserfolge und Verfehlungen ihrer früheren Wettbewerber verantwortlich gemacht werden, sind die KVGen selbst allerdings nicht. Vor allem in den ersten Jahren nach der Regulierung haben sie sich durch das ewige Geschwafel von den „Altlasten“ genau diesen Schuh selbst angezogen.
Inwieweit die Vorbehalte damals tatsächlich auf breiter Front bestanden oder durch die misslungene Selbstdarstellung erst hervorgerufen beziehungsweise verstärkt wurden, wäre ein Henne-Ei-Thema und spielt keine Rolle. Das heutige Resultat jedenfalls ist höchst unbefriedigend: Das lange Leiden der Publikums-AIFs unter der Vergangenheit hat noch immer kein Ende.
Ein Lichtblick für AIFs
Einen Lichtblick für AIFs indes gibt es: Der Anteil der Vermittler, die ihre entsprechende 34f-Erlaubnis aktiv nutzen, ist 2018 gegenüber dem Vorjahr von 59 auf 70 Prozent gestiegen. Zudem hat der Anteil der Finanzdienstleister, die derzeit ausreichend vertriebsfähige Produkte sehen, von 38 auf 45 Prozent zugelegt.
Allerdings: 46 Prozent finden letzteres weiterhin nicht. Beim AIF-Produktangebot ist also noch kräftig Luft nach oben. Und dabei, die inaktiven Vermittler davon zu überzeugen, dass die Vergangenheit Vergangenheit ist.
Stefan Löwer ist Geschäftsführer der G.U.B. Analyse Finanzresearch GmbH und betreut das Cash.-Ressort Sachwertanlagen. G.U.B. Analyse gehört wie Cash. zu der Cash.Medien AG.
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