2018 registrierten die Immobilienexperten von Cushman & Wakefield in Deutschland im Bereich der Mikroapartments ein Transaktionsvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor belief sich die Summe noch auf 810 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 85 Prozent. Insbesondere in den Städten Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main sowie deren Peripherie wurden Mikroapartments realisiert.
„Nach Großbritannien ist Deutschland im europäischen Vergleich der Markt mit den höchsten Investitionen im Bereich dieser neuen Wohnform“, erklärt Jeschioro, der Mikroapartments eine positive Entwicklung vorhersagt. Ergebnissen des Reports zufolge werden deutsche Metropolen bis 2030 durch Zuzug ein weiteres Wachstum verzeichnen. Demnach wird Berlin um neun Prozent, Hamburg um 5,6 Prozent und München um 18,3 Prozent wachsen. Zusätzlich wird die Anzahl der Single-Haushalte bis 2035 deutschlandweit auf 44 Prozent steigen. 2000 betrug der Anteil an Single-Haushalten noch 36 Prozent.
Explodierende Bau- und Grundstückskosten
„Eine der größten Herausforderungen sind auch die explodierenden Bau- und Grundstückskosten“, hält Jeschioro fest, der die Politik bezüglich dieses letzten Punktes in die Pflicht nimmt. „Bauvorschriften müssen angepasst werden, damit auch der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum gedeckt werden kann.“ Zudem kann das Wohnen in Mikroapartments zukünftig eine wichtige Rolle für die immer älter werdende deutsche Bevölkerung spielen. „Wenn bei Neubauprojekten bereits vor Planungsbeginn Themen wie Barrierefreiheit berücksichtigt werden, steht einer späteren unkomplizierten Umnutzung für andere Nutzergruppen nichts im Wege“, resümiert Jeschioro.
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen Cushman & Wakefield hat eine Marktstudie „Mikroapartments – ein neuer Stern am Immobilienmarkt“ erstellt. Der Report beleuchtet das aufstrebende Marktsegment aus immobilienwirtschaftlicher und rechtlicher Sicht. Er stellt außerdem Chancen und Risiken sowie die Bedeutung dieser Anlageklasse für den deutschen Immobilienmarkt heraus. (fm)
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