Es gibt aber weniger Sozialwohnungen, weil immer mehr nach der festgesetzten Zeit aus der Förderung fallen. Zuständig für neue Sozialwohnungen sind seit 2007 die Länder. Als Kompensation erhalten sie Geld vom Bund, das sie mit eigenen Mitteln aufstocken müssen.
Neben dem sozialen Wohnungsbau seien „bezahlbare Wohnungen die zweite GroKo-Baustelle beim Wohnen“, sagte Feiger. Dafür seien mindestens drei Milliarden Euro pro Jahr notwendig, vor allem zugunsten von Durchschnittsverdienern in den Metropolregionen. „Hier steckt enormer sozialer Sprengstoff drin“, warnte der Gewerkschafter.
Weil die Mieten hoch seien, zögen immer mehr Menschen ins Umland, sagte der Bevölkerungsforscher Reiner Klingholz. Ohne den Wohnungsmangel würden viele deutsche Städte noch stärker wachsen.
Städte kommen nicht hinterher
„Das ist ein bremsender Faktor“, sagte der Leiter des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung der Deutschen Presse-Agentur.
Attraktive Städte wie Hamburg, Berlin, Leipzig, Düsseldorf und Köln wüchsen weiter, auch wenn der Zuzug zuletzt abgenommen habe. „Die Städte kommen mit dem Wohnungsbau nicht hinterher.“
In Städten mit Bedarf sei es sinnvoll, mehr Sozialwohnungen zu bauen, sagte Klingholz. Es dürfe aber nicht an der falschen Stelle gebaut werden.
So gebe es unter den Wachstumsstädten Orte, deren Umland schrumpfe, etwa Bremen, Düsseldorf, Köln, Dresden, Leipzig, Erfurt und Jena. „Solche Städte wie Bremen, da kann es in der Peripherie passieren, dass zu viel gebaut wird“, sagte Klingholz.
Wenn Landgemeinden, die eigentlich kein Wachstum erwarten können, Neubaugebiete auswiesen, drohten dort Immobilienblasen mit der Gefahr von Leerstand in der nächsten Generation. (dpa-AFX)
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