So bleibt die Suche nach Alternativen. Eine Schlussfolgerung liegt dabei auf der Hand: Wenn die Finanzindustrie sich zunehmend den Online-Vertrieb erschließt und der Gesetzgeber zugleich mit weiteren Regulierungen bei der Vergütung des klassischen Finanzvertriebs in Kauf nimmt, dass Teile der Bevölkerung von Letzterem abgeschnitten werden, stehen beide bei der Aufklärung der Self-made-Kunden mit in der Pflicht.
Dabei sollte auch über neue Wege nachgedacht werden. Mittlerweile gibt es Online-Plattformen für alles Mögliche: Bücher, Schuhe, Autos, Immobilien.
Die kundigen Kunden von morgen
Eine große, gut funktionierende Plattform für Wissen sucht man dagegen bislang im Netz vergeblich. Dabei bietet sich Bildung mit seinen nichtstofflichen Gütern geradezu für eine Online-Lösung an.
Es wäre an der Zeit, dass in den Inkubatoren der Finanzwirtschaft auch mal innovative Konzepte für die Finanzbildung ausgebrütet werden. Wir brauchen mehr Bits für die Bildung. Klar, das bringt erst mal keinen Euro mehr Umsatz.
Aber damit leistet die Branche einen Beitrag zu kundigen Kunden von morgen. Übrigens: Das Deutsche Institut für Altersvorsorge legt in diesem Jahr eine Studie auf, die sich mit neuen Wegen der Finanzbildung in der jungen Generation beschäftigt.
Klaus Morgenstern ist Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).
Foto: DIA
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