Können die Erträge von Bundesanleihen noch weiter sinken?

„Fasst man die harten Daten sowie die vorwärts gerichteten Indikatoren zusammen, erwarten wir nach unseren Berechnungen ein Wachstum für die Eurozone von rund einem Prozent. Das ist zwar nicht spektakulär, bleibt aber dennoch nur leicht hinter den Erwartungen für die Region von 1,3 Prozent zurück.

In jedem Fall ist aus unserer Sicht eine solche Wachstumsrate stark genug, um die Sorgen vor einer Rezession zu zerschlagen“, betont Browne und fügt hinzu: „Zudem hat die EZB betont, dass sie an ihrem Kurs einer entgegenkommenden Geldpolitik festhält, um die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen. Im Zweifel, so heißt es von den Währungshütern, wird sie auch handeln, sollte es wesentliche Abwärtsrisiken geben.“

Und was heißt das für die Anleger?

„Natürlich behalten wir die Richtungen, aus denen der aktuelle Gegenwind bläst, sehr genau im Auge. Das gilt insbesondere für die Spannungen im Welthandel, die durchaus eskalieren könnten“, sagt Brown. „Alles in allem sind Anleger unserer Meinung nach jedoch zu pessimistisch was den Ausblick für die Eurozone und das weltweite Wirtschaftswachstum angeht.“

Wenn es nicht zu einer signifikanten Verschlechterung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China und/oder zu einem abrupten Stopp der Aktivitäten zwischen beiden Ländern im zweiten Halbjahr dieses Jahres komme, sind die Experten der Legg Mason-Tochtergesellschaft davon überzeugt, dass auch die Kapitalertragszinsen der Staatsanleihen aus den Industrienationen zu viel Pessimismus widerspiegeln. Und bei all dem seien deutschen Bundesanleihen die am stärksten überbewerteten Papiere.

„Deutsche Bundesanleihen rentierten noch im vergangenen Oktober bei über 0,5 Prozent – in einer Zeit, als sich die deutsche Wirtschaft zusammenzog. Wenn wir mit unserem Basisszenario ‚robust, aber unspektakulär‘ für das weltweite Wachstum richtig liegen, sollten die Zinsen der Bunds wieder im positiven Bereich rentieren – oder zumindest auf dem Niveau vom Ende vergangenen Jahres bei etwa 0,2 Prozent“, schließt Brown ab.

 

Foto: Shutterstock

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