„Das beste Lob, das man als Versicherer bekommen kann“

Wie zufrieden sind Sie als Vater des Pflege-Bahr mit der Entwicklung des staatlich geförderten Pflegezusatzversicherung?

Bahr: Zunächst: Dass das Produkt mit meinem Nachnamen verbunden ist, war nicht meine Erfindung. Christian Linder hat das Produkt auf einer Pressekonferenz so bezeichnet. Und dann hat sich das verselbstständigt.

Ich habe mich sehr dafür eingesetzt, dass es eine Förderung zur Eigenvorsorge gibt. Hätte ich das Ganze allein entscheiden können, hätte das Produkt vielleicht etwas anders ausgesehen. Ich bin aber sehr zufrieden, dass es bei der Pflege, wie bei der Altersvorsorge, eine solche Förderung gibt.

Nur sehr wenige Versicherungsprodukte werden durch den Gesetzgeber mit Steuergeldern gefördert, weil sie gesellschaftlich so wichtig sind. Beim Thema Pflege ist das notwendig, weil sonst der Staat über die Sozialhilfe einspringen müsste. Viele beschäftigen sich doch zudem erst mit etwas, wenn der Staat es fördert. Das Produkt ist mit der Förderung insbesondere für jüngere Menschen attraktiv. Insofern hilft es, Einstiege in die Beratung zu finden.

Ein großes Problem ist, dass sich viele Menschen erst sehr spät mit der der Pflegeabsicherung auseinandersetzen. Und dann prallen Erkenntnis und hohe Beiträge aufeinander. Laut dem Maklerservice Insuro zahlen über 60-Jährige über 100 Euro monatlich für ein Pflegetagegeldabsicherung von 50 Euro. Bei solchen Preisen bleibt es oft beim Vorsatz. Was muss sich ändern?

Bahr: Natürlich ist klar, dass derjenige, der die komplette Lücke schließen möchte, ein höheres Pflegetagegeld abschließen muss. Sie können allerdings schon früh mit der Vorsorge beginnen und eine Pflegezusatzversicherung mit einem niedrigeren Tagegeld abschließen zu einem günstigen Beitrag.

Durch eine dynamische Beitragsentwicklung profitieren Sie dann bei Gehaltserhöhungen oder Entlastungen in anderen Bereichen. Am Ende geht es bei Pflege aber vor allem um Problemlösungen. Ältere möchten ihren Kindern oder Angehörigen finanziell nicht zur Last fallen. Im Zweifel werden die nämlich herangezogen, wenn das eigene Geld bei den Eltern nicht für die Pflege ausreicht.

Vielen geht es vor allem auch um die Organisation des Lebens im Alter. Wie finde ich die passende Pflegekraft? Wer organisiert die Hilfsmittel? Wer kommt zu mir nach Hause und prüft, ob ich dort noch wohnen kann, gibt mir Hilfestellung im Alltag? Insofern spielt neben der Geldleistung die Unterstützung eine ebenso wichtige Rolle.

Daher haben wir in unser Pflegetagegeld PZTBest umfangreiche Assistanceleistungen integriert. So garantieren wir beispielsweise einen Pflegeheimplatz binnen 24 Stunden, Beratung vor Ort und konkrete Hilfen, wenn Menschen zu Hause gepflegt werden möchten. Mir war zudem wichtig, dass auch Angehörige von der Service-Assistance profitieren. Damit ist der Tarif auch für 40- oder 50-Jährige attraktiv.

 

Seite 5: Wie die Pflegeprodukt der Zukunft aussehen sollten

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