Wer ein Haus kauft, benötigt meist die gesamte Summe auf einmal. Beim Neubau ist das komplizierter: Abgerechnet und damit bezahlt wird erst in Zukunft – und das nach und nach, pro Bauabschnitt. Bei der Auswahl der Bank heißt das: Sie sollte eine möglichst lange Zeit keine Zinsen für die Bereitstellung des Geldes berechnen, das noch nicht abgerufen ist.
Die Auszahlung: Zinsen sparen bei noch nicht ausgezahltem Kredit
„Viele Institute gewähren ein Jahr bereitstellungszinsfreie Zeit, andere sogar bis zu 24 Monate“, erklärt Susanne Wolf. „Aber Vorsicht: Hier stimmt dann manchmal das Gesamtpaket nicht mehr, weil die Grundkondition eventuell teurer ist.“
Weil für alle bereits ausgezahlten Beträge Zinsen fällig werden, müssen die Kreditnehmer während der Bauzeit mit einer finanziellen Doppelbelastung aus Miete und Bauzeitzinsen rechnen. Deshalb kommt immer erst das Eigenkapital zum Einsatz, bevor der Kredit genutzt wird.
Weil die schrittweise Auszahlung viele Bauherren vor Herausforderungen stellt, empfiehlt Susanne Wolf, sich an Berater zu wenden, die sich auch nach der Unterschrift unter dem Kreditvertrag um ihre Kunden kümmern. „Wie komme ich pünktlich an mein Geld, wie kann ich Skontofristen einhalten, was braucht die Bank zu welchem Zeitpunkt?
Meine Kunden haben viele Fragen und werden durchaus schonmal nervös“, so ihre Erfahrungen. „Viele wissen daher die Vermittlung durch eine dritte Person zu schätzen, die alles in Ruhe erklärt und die Kommunikation mit der Bank übernimmt.“
Nachfinanzierung vermeiden
Wenn die Kosten aus dem Ruder laufen und der Hausbau die Kalkulation sprengt, kann es teuer werden. Denn dann muss ein zusätzlicher Kredit aufgenommen werden. „Eine Nachfinanzierung will niemand“, so Susanne Wolf. „Weder die Bank, noch der Bauherr, und auch Vermittler geben alles dafür, diese Situation zu vermeiden.“ Hierfür prüft sie immer wieder die Planungen und fragt solange nach, bis sie alle Details kennt und Fallstricke ausschließen kann.
„So finanziert die Bank in der Regel zwar Außenanlagen, aber manchmal nicht die Küche. Die muss also im Kostenplan auftauchen.“ Außerdem achtet sie darauf, dass genug Puffer eingeplant ist, mindestens 5.000, möglichst 10.000 Euro. „Lieber sollten die Bauherren konservativ rechnen und etwas mehr Eigenkapital zurückbehalten als alles zu verplanen. Falls es nicht gebraucht wird, umso besser – dann kann es als Sondertilgung einfließen.“
Was sich nach Nebensächlichkeiten anhört, laut Spezialistin aber oft die Kosten in die Höhe schnellen lässt, ist eine höhere Qualität bei der Innenausstattung: „Wer sich erst spät mit den Preisen für die Traumfliesen oder die schöneren Fußböden beschäftigt, erlebt oft Überraschungen. Auch qualitativ hochwertigere Fenster, Türen, Haustüren und sogar Steckdosenabdeckungen summieren sich schneller als man denkt. Deswegen sollte alles vor der Finanzierung bemustert und entschieden werden.“
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