Gold: Welche Entwicklungen zur Aufwertung des Edelmetalls in wiederkehrenden Zyklen führen

Die im Juli zu beobachtende Preisstabilität bei Gold machte die vergleichsweise extreme Unterbewertung von Silber deutlich. Das Gold/Silber-Verhältnis hatte im Juni ein 29-Jahres-Hoch von 93 erreicht, verglichen mit dem 10-Jahres-Durchschnitt von 66.

Normalerweise schneidet Silber wegen geringerer Liquidität und seines spekulativeren Charakters an einem starken Markt besser ab als Gold.

Im Monatsverlauf stieg Gold um 4,45 US-Dollar (0,3 Prozent) auf 1.413,90 US-Dollar, während Silber einen Zuwachs von 0,95 US-Dollar (6,2 Prozent) auf 16,26 US-Dollar je Feinunze verzeichnete und das Gold/Silber-Verhältnis auf 87 zurückging.

Wertentwicklung von Goldunternehmen

Goldaktien überflügelten das Metall im Juli erneut. Grund hierfür war das gestiegene Interesses an der Goldbranche. Der NYSE Arca Gold Miners Index stieg um 4,6 Prozent, während der MVIS Junior Gold Miners Index um 8,8 Prozent zulegte.

Bei steigendem Goldpreis bleibt die Wertentwicklung kleinerer Unternehmen in der Regel anfangs hinter der größerer Unternehmen zurück. Mit fortschreitendem Aufwärtstrend holen kleinere Unternehmen dann gewöhnlich auf und überholen ihre größeren Pendants.

Die Anlageverwaltungsgesellschaft Paradigm Capital Management analysierte die Wertentwicklung von Goldunternehmen bei starker Goldpreisentwicklung in der ersten Jahreshälfte 2016, als der Preis einen deutlichen Anstieg um 300 US-Dollar je Feinunze erlebte.

Einen Schritt zurück, zwei Schritte vor

Paradigm fand heraus, dass die größeren Unternehmen zu Beginn besser abschnitten, ihren Vorsprung gegenüber kleineren Herstellern drei Monate nach dem Zyklustief jedoch einbüßten. Letztere setzten nach vier Monaten zum Überholmanöver an, während mittelgroße Unternehmen nach fünf Monaten vor den großen Unternehmen lagen.

Viele Entwicklungen in den letzten zehn Jahren haben den Eindruck hinterlassen, dass die Welt in gefährlichere und bedrohlichere Zeiten zurückfällt.

Beispiele sind der Brexit und das potenzielle Auseinanderfallen der Europäischen Union, die Polarisierung der politischen Lager in den USA, die extremistische Gewalt auf der ganzen Welt, die Invasion Russlands auf der Krim, der Griff Chinas nach dem südchinesischen Meer sowie die zunehmenden Spannungen zwischen den Militärmächten. Keine dieser Entwicklungen hätten wir vorher für möglich gehalten – zu ausgereift und aufgeklärt erschien uns der Führungsstil der weltweit Verantwortlichen.

Ungleiche Zyklen führen zu fehlender Berechenbarkeit der Entwicklung

Was wie ein Rückschritt aussieht, könnte sich indes als Schritt voran innerhalb eines Zyklus entpuppen. Eine schwierige Phase, die erst überwunden werden muss, bevor die nächste Phase des Fortschritts eintreten kann. Das ganze Universum ist in Kreisläufe eingeteilt, von kosmischen Zyklen über die Jahreszeiten der Natur bis hin zu unserer täglichen Routine.

Auch die Finanzmärkte sind zyklischen Bewegungen unterworfen. Der Zeitverlauf der Finanzzyklen ist jedoch ungleichmäßig und hängt größtenteils von ebenfalls ungleichmäßigen Konjunkturzyklen ab. Geschichte wiederholt sich, aber nie genau gleich.

In ihrem Buch The Fourth Turning (1997) beleuchten die Historiker Neil Howe und William Strauss einen als „Epoche“ bezeichneten Zyklus, der etwa 90 Jahre dauert und damit ungefähr so lange wie ein Menschenleben. Die Autoren verfolgen sechs angloamerikanische Epochen bis in das späte Mittelalter zurück.

 

Seite 3:  Was bis 2023 zu erwarten ist

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