„Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass viele Menschen die Notwendigkeit einer ergänzenden Altersabsicherung nicht nur erkannt haben, sondern auch entsprechend handeln“, sagt Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment.
Die am häufigsten genutzte Form der Altersvorsorge ist dabei die Renten- bzw. Lebensversicherung (67 Prozent). 57 Prozent besitzen einen Riester-Vertrag und jeweils ein Drittel einen Bausparvertrag (34 Prozent) bzw. einen Fondssparplan (33 Prozent).
Jeder dritte Vertrag in der Ansparphase gekündigt
Bei dem relativ hohen Bestand an Sparverträgen für den Ruhestand kommt es durchaus vor, dass der ein oder andere Vertrag auch mal vor Ablauf der vereinbarten Laufzeit aufgelöst wird. Doch wie oft kommt das vor und wofür wird das Geld verwendet? Drei von vier Befragten (76 Prozent) haben bislang ihre private Vorsorge unberührt gelassen.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass immerhin ein Viertel der Anleger (24 Prozent) schon einmal vorzeitig auf die eigentlich für das Alter verplanten Rücklagen zurückgegriffen und für andere Zwecke eingesetzt hat. Am ehesten angetastet wurden dabei Renten- bzw. Lebensversicherungen: Jeder dritte aufgelöste Vertrag (30 Prozent) entfiel auf diese Form der Vorsorge.
Hauptgrund für Auflösung von Altersvorsorgeverträgen: Unvorhergesehene Ausgaben im Haushalt
25 Prozent der aufgelösten Verträge entfielen auf Bausparverträge und immerhin 14 Prozent Fondssparpläne. Als Hauptgrund für die vorzeitige Entnahme des Altersvorsorgekapitals nennen die Befragten (37 Prozent) unvorhergesehene Ausgaben im Haushalt.
Jeder Vierte (24 Prozent) gibt an, das Geld für den Kauf einer Immobilie genutzt zu haben und knapp ein Fünftel (18 Prozent) für die Anschaffung eines neuen Autos.
„Für einige Menschen ist der Ruhestand noch so weit entfernt, dass sie bei einem finanziellen Engpass auf die dafür vorgesehenen Mittel zugreifen. Das ist durchaus nachvollziehbar. Auf lange Sicht ist es aber ein Spiel mit dem Feuer, wenn heute Geld in den Konsum gesteckt wird, das man in einigen Jahrzehnten vielleicht viel dringender bräuchte“, sagt Erling und verweist darauf, dass die vorzeitige Auflösung etwa von Versicherungslösungen für Anleger auch noch mit Renditeeinbußen einhergeht.
Mit sinkendem Einkommen steigt die Angst vor Altersarmut
Gefragt nach den größten Ängsten im Alter, geben drei von vier (75 Prozent) an, krank bzw. gebrechlich zu sein. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als im zweiten Quartal 2017. Deutlich weniger Sorgen haben deutsche Sparer vor Armut, was möglicherweise damit zusammenhängt, dass sich bereits ein Großteil der Befragten um ihre Altersabsicherung kümmert:
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