Die geopolitischen Risiken werden in diesen Tagen eher größer als kleiner und auch die Politik der Notenbanken bereitet zunehmend Sorgen, von der generellen konjunkturellen Entwicklung ganz zu schweigen. Wie haben Sie den Fidelity Global Multi Asset Income positioniert, um von den vorgenannten Situationen möglichst wenig betroffen zu sein?
Roemheld: Wie zuvor bereits beschrieben haben wir bereits frühzeitig begonnen, den Fidelity Global Multi Asset Income defensiver zu positionieren, indem wir die Gewichtung von Hochzinsanleihen und die Aktienquote durch Absicherungen in einzelnen Bereichen des Marktes deutlich reduziert haben.
Auf der anderen Seite haben wir -ebenfalls schon seit längerer Zeit- die Quote von Staatsanleihen und Investment-Grade Bonds wieder erhöht. In der Phase der großen Korrektur im Dezember 2018 wurde außerdem die US-Duration in Form eines Engagements bei Emerging Market Debt ausgebaut. Der Bereich der alternativen Anlagen dient im aktuellen Szenario ebenfalls als guter Diversifikator.
Welche Trends werden das Fondssegment in den kommenden Monaten beherrschen?
Roemheld: Die Themen Nachhaltigkeit und ESG werden uns in jedem Falle weiter begleiten, und die Anbieter werden in der Pflicht stehen, ihre Kredibilität in diesen Bereichen klar unter Beweis zu stellen. Weiterhin sehe ich eine Fortführung der aktiv/passiv-Diskussion vor dem Hintergrund der zunehmenden Kosten-Sensibilität vieler Kunden.
Hier wird sich eine deutlichere Segmentierung in „günstige“ passive Produkte und solche aktiven Produkte ergeben, die ihren Mehrwert und damit die höheren Kosten klar rechtfertigen.
Und ich vermute, dass vor dem Hintergrund der aktuellen Marktlage einige sehr erfolgreiche bestehende Multi-Asset-Produkte hinsichtlich ihrer qualitativen und defensiven Eigenschaften auf den Prüfstand gestellt bzw. neue Produkte in dieser Kategorie angeboten werden.
Das Interview führte Frank O. Milewski, Cash.
Foto: Dirk Beichert