Auch längerfristig wird diese Angelegenheit immer wieder Anlass für Reibereien geben. Allerdings sind nicht alle Unternehmen gleichermaßen betroffen. Einige Unternehmen, wie Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC), sollten in der Lage sein, trotz anhaltender Unsicherheiten gut zu performen. Trotzdem ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, dass die Auseinandersetzungen beider Länder im Technologiesektor andauern werden und dass das zugrunde liegende Problem nicht wirklich gelöst werden kann.
Vereinbarung verbessert wirtschafliche Stimmung
Obwohl der zyklische Druck in vielen Teilen der Welt nach wie vor hoch ist, bremst das Abkommen ein Abrutschen der chinesischen und der US-amerikanischen Wirtschaft in eine Rezession. Die Inhalte des Abkommens sind weitreichend. Der Abschluss reduziert die Unsicherheiten in der Welt.
Die Märkte werden zwar etwas Zeit brauchen, um die positiven Auswirkungen anzuerkennen. Doch auch Europa sollte von der Reduzierung der Downside-Risiken profitieren können. Für die Schwellenländer dürfte es eine Erleichterung bedeuten, dass das Downside des Renminbi reduziert wird.
Wachstumserholung erfordert Neubewertung der Risiken durch Realwirtschaft
Der Druck auf die Zentralbanken, die Märkte mit Liquidität zu versorgen, ist zwar nach wie vor hoch. Allerdings können sie die Weltwirtschaft nicht allein retten. Eine wirkliche Erholung des Wachstums erfordert eine Neubewertung der Risiken durch die Unternehmen und Haushalte der Realwirtschaft.
Die Einigung vom Wochenende macht schon mal einen guten Anfang, indem sie Downside-Risiken reduziert, was eine Voraussetzung dafür ist, dass viele Unternehmen wieder mit Investitionen beginnen. Anstatt sich auf die Liquiditätsschwemme der Zentralbanken zu verlassen, sollten Investoren Unternehmen mit echten Wettbewerbsvorteilen bevorzugen, die sich auch in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld gut schlagen.
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