Ohne Berücksichtigung der Garantiezinsen zeigt sich ein anderes Bild. Denn dann sinkt der grüne Kundenanteil am Rohüberschuss im Zeitablauf bei den Run-off-Unternehmen wesentlich deutlicher als auf Gesamtmarktebene.
Hieran wird deutlich, dass die Run-off-Versicherer durchschnittlich einen höheren Anteil des erzielten Rohüberschusses zu ihren Gunsten einbehalten, als im Marktdurchschnitt üblich. Zugleich aber auch, dass das Garantiezinsniveau bei der Gruppe der Run-off-Versicherer höher ausfallen dürfte als im Marktdurchschnitt.
Große Spreizung zwischen den Unternehmen
Allerdings zeigt sich hier zwischen den einzelnen Unternehmen in der Run-off-Vergleichsgruppe eine große Spreizung. Während die Entis Leben 2018 mit 77 Prozent die höchste Ausschüttungsquote auswies, beteiligte die Victoria Leben ihre Kunden lediglich zu 33 Prozent am Rohüberschuss.
„Gerade aufgrund der Heterogenität der Geschäftsmodelle sowie des noch recht jungen Geschäftsfelds lassen sich schwer allgemeingültige Aussagen treffen“, warnt Lars Heermann daher. „Dies mussten wir auch bei weiteren Untersuchungsaspekten feststellen.“
Zur Run-off-Studie
Ferner untersucht Assekurata in der Studie, ob sich Kunden im (externen) Run-off befindlicher Versicherer bezüglich der Sicherheit ihres (neuen) Vertragspartners Sorgen machen sollten und inwieweit sich ein Run-off auf die Kundenbindung auswirkt.
Darüber hinaus haben die Kölner Analysten auch aus Investorensicht geprüft, inwieweit das Geschäftsmodell Run-off für den Investor profitabel ist und welche kritischen Erfolgsfaktoren damit einhergehen. (dr)