Sie geben mindestens einen Überblick über bislang erworbene Anwartschaften, spiegeln also einen Status wider. Das Dokument zeigt außerdem den Beginn der Regelaltersrente und die Höhe der Zahlung, die dann zu erwarten ist. Die DRV listet zudem auf, wie viel Geld Versicherte bei Erwerbsminderung bekämen. Die Berechnungen basieren auf den Daten, die auf dem individuellen Versicherungskonto gespeichert sind.
Was ist bei Betriebs- und Privatrenten zu beachten?
Betriebs- und Privatverträge weisen üblicherweise den Auszahlungsbetrag bei Ablauf, bei Kündigung des Vertrags, eine eventuelle Überschussbeteiligung und das garantierte Kapital aus, sagt Anke Puzicha. Sie ist Altersvorsorgespezialistin der Verbraucherzentrale Hamburg. Anhand dieser Zahlen lasse sich die Güte des Vertrags bewerten, also bestimmen, ob die Vorsorge lohnt.
Wie zuverlässig sind die Angaben?
Hundert Prozent sicher sind die Zahlen nicht. Denn sowohl DRV als auch Betriebs- und Privatrentenanbieter arbeiten mit Hochrechnungen.
Die gesetzliche Rente kalkuliert zum Beispiel auf Grundlage der jeweils letzten fünf Kalenderjahre. Diese Angaben sind weder rechtsverbindlich noch einklagbar, wie der Rentenberater und Buchautor Joachim Fox aus Bonn erläutert. Er nennt einen weiteren Knackpunkt, der die Verlässlichkeit beeinflusst: „Maßgeblich ist das Recht, das zu Rentenbeginn gilt.“
Andere Versicherungsträger legen prognostizierte Leistungen zugrunde, etwa in Bezug auf Überschüsse. Aber: “Es können sich Unwägbarkeiten ergeben“, erklärt Stiefermann. Deshalb enthielten die Infos Hinweise wie „Irrtümer vorbehalten“, „fiktive Hochrechnung“ oder „unverbindliche Auskunft“.
Verbraucherschützerin Puzicha betont, solche Berechnungen seien vollkommen unverbindlich. „Nur garantierte Leistungen zählen. Darauf besteht ein Rechtsanspruch.“
Was sollten Versicherte mit der Standmitteilung machen?
Auf keinen Fall ungelesen in die Schublade legen. Stattdessen sollten sie sehen, ob in Sachen Altersvorsorge Handlungsbedarf besteht. Die Standmitteilung „dient auch dazu, den Empfänger zu sensibilisieren“, meint Fox.
Er rät außerdem, anhand des Schreibens zu prüfen, ob die DRV alle Zeiten gespeichert hat, die für die Rente direkt oder indirekt mitzählen. Dazu gehören unter anderem Berufsausbildung, Studium, Praktika oder der Bezug von Arbeitslosengeld und Unterhalt.
Die Prüfung erfolgt über die sogenannte Kontenklärung. Diese wird bei der DRV beantragt. Das sollte möglichst früh passieren. Je länger Versicherte warten, desto schwieriger werde es erfahrungsgemäß, erforderliche Nachweis-Unterlagen wie Zeugnisse beizubringen, um Lücken im Versicherungsverlauf zu füllen, so Fox. Erst am Ende steht die Rentenauskunft, die – hoffentlich – sämtliche Zeiten beinhaltet und verbindlich ist.
Was passiert mit der Betriebsrente, wenn Arbeitnehmer gehen?
Bei Ausscheiden aus der Firma teilen Unternehmen ihren Mitarbeitern üblicherweise mit, dass ihre Anwartschaft auf Betriebsrente nicht verfällt und nennen deren Höhe. Geht der Mitarbeiter irgendwann in Rente, muss er laut Stiefermann seinen Anspruch auf Zahlung geltend machen.
Deshalb sollte zumindest die letzte Standmitteilung des Ex-Arbeitgebers immer aufbewahrt werden, rät Stiefermann. „Man braucht ja die Adresse des Arbeitgebers oder der Versorgungseinrichtung, um den Anspruch einzureichen.“ (dpa-AFX)/dr
Foto: Deutsche Rentenversicherung